Schock-Diagnose: WM-Aus für Marco Reus – Nachnominierung überrascht

Nachdem Marco Reus am gestrigen Freitagabend in der 43. Minute mit schmerzverzerrtem Gesicht, den Tränen nahe, auf dem Boden liegen blieb, ahnten man bereits, was die Stunde geschlagen hat. Nur unter Stützhilfe konnte der Edeltechniker des BVB den Platz anschließend verlassen. Auch die Miene von Bundestrainer Jogi Löw verhieß nichts Gutes. Nun haben sich die schlimmsten Befürchtungen bestätigt. Wie der DFB offiziell bekanntgibt, fällt Marco Reus für die Weltmeisterschaft in Brasilien komplett aus.

Beim gestrigen 6:1-Sieg im Testkick gegen Armenien wurde Reus bei einem Zweikampf mit Artak Jedigarjan im Mittelfeld unsanft mit einem Tritt gegen das Sprunggelenk zu Boden bugsiert. Die bittere Diagnose lautet: Teilriss des vorderen Syndesmosebandes oberhalb des linken Sprunggelenks.

„Es ist bitter für uns und natürlich für ihn. Er war eine Waffe. Er kann Freistöße schießen, ist beweglich“, erklärte DFB-Rekordtorschütze Miroslav Klose. „Es gab keine Schuld, es war kein überhartes Foulspiel oder unfaires Spiel vom Gegner. Es war ein Zweikampf, wie er immer wieder passiert im Spiel“, weist Bundestrainer Löw aber die Schuld vom Armenier Jedigarjan.

Nach dem Aus wurde mit einer Nachnominierung Kevin Vollands von der TSG Hoffenheim gerechnet, der wie Reus polyvalent in der Offensive einsetzbar ist. Sehr überraschend entschied sich Löw jedoch dazu, Innenverteidiger Shkodran Mustafi von Sampdoria Genua für Reus ins WM-Boot zu holen. „Es ging uns nicht darum, Marco Reus eins zu eins zu ersetzen. Unsere Qualität auf der Position hinter den Spitzen ist sehr hoch, hier haben wir genügend Alternativen“, erklärt der Bundestrainer seine Entscheidung, „deswegen haben wir uns für eine weitere Option für den Defensivbereich entschieden. Shkodran hat uns im Trainingslager überzeugt, er ist fit, wir haben Vertrauen in ihn. Wir wissen, dass wir uns auf ihn zu 100 Prozent verlassen können.“