Spielstarker Mittelfeldmotor: Wer ist Herthas neuer Favorit Tousart?

Die Hoffnung, dass der FC Arsenal Granit Xhaka an Hertha BSC abgeben wird, schwindet mehr und mehr. Im Gegenzug, das meldeten heute gleich mehrere Redaktionen, haben die Berliner das Werben um Lucas Tousart verstärkt und mit dem Spieler selbst Einigkeit erzielt. Vieles deutet daraufhin, dass es sich bei dem Franzosen um Herthas neuen Favoriten für das Mittelfeld handelt.

Hierzulande ist Tousart noch ein weitgehend unbeschriebenes Blatt, auch wenn der 22-Jährige mit Olympique Lyon bereits mehrfach auf großer Champions League-Bühne zu sehen war. Seine sechs Gruppenspiele in der Königsklasse bestritt er mit Ausnahme des letzten (2:2 gegen RB Leipzig) über die vollen 90 Minuten.

Starkes Gesamtpaket

Dasselbe gilt für zwölf der bisherigen 17 Ligue 1-Partien in dieser Saison. Nur dreimal wurde er eingewechselt. Somit wird klar: Tousart ist unumstrittener Stammspieler bei OL und bildet mit Nebenmann Thiago Mendes und dem weiter vorne spielenden Houssem Aouar das Herz der Lyoner Mannschaft.

Wie bei Xhaka ist es das Gesamtpaket, mit dem der Nordfranzose zu überzeugen weiß. Tousart verbindet hohe taktische Schule mit guter Technik und ausgeprägter Zweikampfstärke, was ihn als Sechser prädestiniert. Mit gepflegtem Spielaufbau ist er in der Lage, seiner Mannschaft Stabilität zu verleihen. Auch das Kopfballspiel des 1,85-Mannes kann sich sehen lassen und macht ihn vor allem bei ruhenden Bällen zu einer potenzielle Anspielstation.

Tousart muss sofort einschlagen

Doch Tousart schaltet sich nicht nur bei Standards in das Lyoner Angriffsspiel ein. Die meisten Mannschaften der Ligue 1 sind dem Serienmeister der 2000er-Jahre unterlegen, wodurch der Mittelfeldmann regelmäßig in offensive Positionen kommt. Hier gelingt es Tousart immer wieder, Abwehrreihen mit cleveren Steckpässen auszuhebeln.

Das vielleicht größte Manko des französischen U21-Nationalspielers ist das überschaubare Tempo – für die Flügel ist er daher wohl keine Option. Unklar ist zudem, ob Tousart sofort mit der höheren Spielgeschwindigkeit der Bundesliga zurechtkäme. Bei einer Ablöse deutlich jenseits der 20-Millionen-Marke und einem Arbeitgeber im Abstiegskampf bliebe ihm da allerdings keine Wahl.