100 Millionen Budget: So funktioniert das Projekt OM

von Lukas Hörster
3 min.
Olympique Marseille hat Großes vor @Maxppp

Mit der Unterstützung seines amerikanischen Besitzers will Olympique Marseille zur Nummer eins in Frankreich werden. Im Sommer sollen 100 Millionen Euro zur Verfügung stehen. FT erklärt, wie das Projekt funktioniert und welche Stars kommen sollen.

Am 17. Oktober 2016 ging der Deal über die Bühne. Der US-Unternehmer und frühere Inhaber der LA Dodgers, Frank McCourt, übernahm die Anteile der bisherigen Mehrheitsaktionärin Margarita Louis-Dreyfus und ist seitdem faktisch Besitzer des französischen Traditionsklubs Olympique Marseille. Die Südfranzosen waren seit 1996 in mehrheitlichem Besitz der Familie Louis-Dreyfus.

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Von besonderem sportlichen Erfolg waren diese 20 Jahre aber nicht geprägt. Nur ein Meistertitel fiel in die Regentschaft der Adidas-Familie. Das war 2010. Die großen Zeiten, in denen viermal hintereinander die Meisterschaft errungen (1989-92) und der Champions League-Titel (1993) eingeheimst wurde, liegen weit zurück.

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Das OM Champions Project

McCourt macht es sich nun zur Aufgabe, ein Team aufzubauen, das mit der legendären Mannschaft um Fabién Barthez, Marcel Desailly, Abedi Pele, Alen Boksic, Didier Deschamps und Rudi Völler in einem Atemzug genannt werden kann. Dafür ist der Amerikaner bereit, kräftig zu investieren. Das Ziel ist klar: OM will wieder die erste Macht in Frankreich werden – mit dem eigens ausgerufenen „OM Champions Project“.

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Zunächst kündigte McCourt an, dafür 200 Millionen Euro verteilt auf vier Transferperioden in die Hand zu nehmen. Trotz namhafter Wintertransfers (Dimitri Payet, Patrice Evra) kamen schnell Expertenstimmen auf, die davon ausgingen, dass 50 Millionen Euro pro Transferfenster nicht ausreichen würden, um die Vormachtstellung von Paris St. Germain und der AS Monaco zu brechen.

Meilenweit hinter der Spitze

Aktuell spiegelt die Tabelle den noch viel zu großen Qualitätsunterschied wider. Der Tabellenführer aus dem Fürstentum liegt furchteinflößende 24 Punkte vor dem fünftplatzierten OM. Noch müssen die Hellblauen gar um die Qualifikation für die Europa League bangen. Eine Teilnahme an der Champions League in der kommenden Saison ist außer Reichweite.

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Bei der Suche nach neuen, geeigneten Spielern ist der internationale Wettbewerb ein wichtiges Faustpfand. Entsprechend ist das ehrgeizige Präsidium um den von McCourt eingesetzten Jacques-Henri Eyraud auf die aktuelle Mannschaft von Trainer Rudi Garcia angewiesen. Verpasst das Team auch die Europa League, kann man sich viele große Namen abschminken.

100 Millionen im Sommer?

Freilich soll im Sommer nicht das gesamte Team ersetzt werden. Superstar Payet etwa wird auch in den kommenden Jahren eine Schlüsselrolle zukommen. Auch Evra wird weiter zur Verfügung stehen. Eine Festverpflichtung des von Swansea City ausgeliehenen Toptorjägers Bafetimbi Gomis (16 Treffer) ist zudem zu erwarten. Ob der 31-Jährige aber weiterhin Stürmer Nummer eins bleibt, ist unklar.

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Die ‚L’Équipe‘ will nämlich von den Transferplänen für den Sommer erfahren haben. In der heutigen Dienstagsausgabe berichtet die Sporttageszeitung, dass OM 100 Millionen Euro für Sommerneuzugänge zur Verfügung stehen. Weit oben auf der Einkaufsliste: Ein neuer Mittelstürmer mit großem Namen.

Französischer Anstrich

Im Gespräch sind unteranderem Mario Mandzukic, Carlos Bacca, Jackson Martinez, Álvaro Morata, Kévin Gameiro und Olivier Giroud. Gerade die beiden letztgenannten würden ein weiteres Merkmal des neuen OM erfüllen. Der Stamm der Mannschaft soll französisch sein. Das haben sich McCourt und Eyraud erkennbar auf die Fahnen geschrieben.

Bereits im Winter kamen mit Payet, Evra, Morgan Sanson und Grégory Sertic ausschließlich Spieler, die für die Équipe Tricolore spielberechtigt sind. Dazu passen auch die Gerüchte um Laurent Koscielny, Yohan Cabaye, Moussa Sissoko sowie eben die Angreifer Giroud und Gameiro. Das neue Marseille-Team soll gewiss einen blau-weiß-roten Anstrich bekommen.

Macht was draus

Das Ziel ist klar, der Weg bestimmt und die Ausrichtung eindeutig. Olympique Marseille möchte zum neuen Big Player in Frankreich werden und Paris St. Germain den Kampf ansagen. Die finanziellen Voraussetzungen sind erfüllt, die Fans stehen dem Projekt zudem offen gegenüber. Auf dem Weg dorthin drohen allerdings noch einige Stolperfallen, die es zu umkurven gilt. Denn wie immer gilt: Geld schießt keine Tore.

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