Newcastle fällt | Real marschiert | Barça stolpert

von Marc Meyn
2 min.
Die FT-Presseschau vom 09.01.2022 @Maxppp

In England versuchen die Zeitungen gar nicht erst, ihre Schadenfreude nach dem blamablen Ausscheiden von Newcastle United im FA Cup zu verbergen. Neben den Magpies dominiert vor allem das Geschehen bei Manchester United die Titelseiten. Währenddessen geben sich Real und Barcelona so, wie man es anhand der vergangenen Wochen von ihnen erwarten konnte. FT wirft einen Blick auf die internationalen Schlagzeilen.

Newcastles Nacht der Enttäuschung

Geld allein schießt noch keine Tore. Diesen Spruch werden die Magpies so oder so ähnlich in den nächsten Monaten wohl öfter zu hören bekommen, wenn sie sich so demütigen lassen wie am gestrigen Samstag. In der dritten Runde des FA Cups zog das Team von Eddie Howe den Kürzeren gegen Viertligist Cambridge United (0:1). Im St. James‘ Park schoss Joe Ironside in der 56. Minute das goldene Tor zum Sieg. Ein gefundenes Fressen für die englische Presse, die dem neureichen Premier-League-Klub ordentlich Breitseite gibt. Die ‚Sun‘ titelt exemplarisch: „Erbärmlich“. Doch auch die Leistung des Herausforderers wird gebührend gefeiert, der ‚Guardian‘ nennt Cambridges Spieler die „Golden Boys“, der ‚Daily Express‘ huldigt den „Pokalzauberern“. Symbolisch für Newcastles Horror-Saison könnte das Bild stehen, das sich nach Abpfiff offenbarte. Während Neuzugang Kieran Trippier, der von Beginn an spielte, auf die Fans zuging und versuchte, seine Kollegen auch dazu zu ermutigen, gingen diese direkt in die Umkleidekabine. Im Nordosten Englands hat man aktuell zwei Dinge zur Genüge: Geld und Probleme.

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Manchester sucht den Weg aus der Tristesse

Von Problemen kann man auch bei Manchester United ein Liedchen singen. Bevor die Red Devils im FA Cup am morgigen Montag antreten, ruft Kapitän Harry Maguire die Mannschaft zum Zusammenrücken auf und fordert, dass die Spieler die Verantwortung für die Krise im Old Trafford übernehmen. Der ‚Daily Star‘ schreibt heute vom „Spiel der Schuldzuweisungen“, wobei Maguire diese Schuld klar beim Team sucht. Der ‚Sunday Express‘ übernimmt eine seiner Ansagen im Krisentreffen mit Trainer Ralf Rangnick auf die Titelseite: „Das ist alles unsere Schuld“. Der 28-Jährige sagte weiter, er habe „die Nase voll von unserem Versagen“. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Mannschaft nach diesen klaren Ansagen in den nächsten Wochen präsentieren wird. Zunächst warten zwei Begegnungen mit Aston Villa auf den Tabellensiebten, erst im FA Cup, dann am kommenden Wochenende in der Premier League. Die neuerlichen Eingeständnisse von Maguire könnten vielleicht etwas Druck vom zuletzt schon in die Kritik geratenen Interimstrainer Rangnick nehmen.

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Real weiter auf Kurs, Barça kommt nicht in Tritt

Real Madrid gibt sich gegen den FC Valencia keine Blöße und schießt die Fledermäuse mit 4:1 aus dem Bernabéu. Dabei können sich die Madrilenen auf ihr glänzend aufgelegtes Offensiv-Duo Karim Benzema und Vinícius Júnior verlassen, die mit jeweils einem Doppelpack den Löwenanteil am Sieg trugen. Mit acht Punkten Vorsprung bei zwei mehr gespielten Partien wirkt die Führung der Königlichen zwar deutlich sicherer als sie ist, dennoch ist Real weiterhin auf Kurs. Die ‚Marca‘ betont insbesondere die verzückende Spielweise des spanischen Rekordmeisters, wenn sie zu einem Bild der jubelnden Doppeltorschützen titelt: „Sie haben Spaß“. Mit einem derart treffsicheren Benzema, der gestern seine Tore 300 und 301 für die Hauptstädter erzielte, ist die Tür zur Meisterschaft laut der ‚as‘ „weit offen“. Unterdessen kommt der FC Barcelona gegen Granada durch einen Ausgleichstreffer in der 89. Minute nicht über ein 1:1 hinaus und hat mittlerweile 17 Punkte Rückstand auf das Team von Carlo Ancelotti. Die ‚Sport‘ findet dafür nur einen Ausdruck: „Stolpern“.

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