Haller über seine Leidenszeit: „Jemanden zum Reden zu haben, war sehr wichtig“

von Fabian Angermeier - Quelle: The Times
2 min.
Sébastien Haller @Maxppp

Hinter Sébastien Haller liegen kräftezehrende Monate. Seine Krebserkrankung hat er inzwischen überwunden, weshalb es morgen zu seinem Comeback in der Champions League kommen könnte.

Sébastien Haller von Borussia Dortmund hat neue Eindrücke über seine Krebserkrankung preisgegeben. In einem ausführlichen Interview mit der englischen ‚Times‘ schildert der 28-Jährige: Am 31. Mai „hatte ich während meines Aufenthaltes mit der Nationalmannschaft der Elfenbeinküste Schmerzen in der Bauchgegend. Es ist okay, dachte ich. Ich versuchte zu spielen, ich trainierte. Dann hatte ich vier Tage lang grippeähnliche Symptome: Das Atmen fiel mir schwer, das Training konnte ich nicht beenden.“ Doch der Stürmer ignorierte das Unwohlsein.

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Die Schmerzen hielten in den nächsten sechs Wochen an. Ende Juli im Trainingslager des BVB erfolgte die Diagnose Hodenkrebs. „In diesem Moment haben ich den Fußball direkt zurückgestellt. Es ist was Ernstes. Ich dachte nur noch an meine Gesundheit und an meine neue Lebensweise. Meine Frau war mit den drei Kindern im Urlaub. Wie bringt man es ihnen bei? Aber man muss, man muss.“

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Zwischen Vergangenheit und Zukunft

Um eine Person machte sich Haller besonders Sorgen: Mutter Simone. Mit dem Tod ihrer Schwester an Krebs vor drei Jahren musste sie bereits einen Schicksalsschlag hinnehmen. Um seine Mutter mit der Diagnose nicht alleinzulassen, versicherte sich der gebürtige Franzose, dass sein Bruder und seine Schwester ihr Beistand leisteten. „Jemanden zum Reden zu haben, war sehr wichtig. Leute um sich zu haben, ist einer der größten Bausteine der Krankheit. Jeder vergisst sie, aber sie leiden auch“, betont er.

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Mittlerweile richtet sich Hallers Blick wieder nach vorne. Für ihn sei es wichtig, dass man an einem gewissen Punkt loslässt – gesagt, getan. In den vergangenen vier Pflichtspielen war der Angreifer jeweils in der Startformation der Dortmunder zu finden. Vor zehn Tagen beim 5:1 gegen den SC Freiburg erzielte er seinen ersten Bundesligatreffer für Schwarz-Gelb.

Mit dem FC Chelsea im Achtelfinale der Königsklasse steht am Mittwoch (21 Uhr) nun das nächste Highlight an. „Es bedeutet mir viel, zurück in der Champions League zu sein“, betont Haller, „ich erinnere mich an die ganze harte Arbeit und dass – wenn ich nicht so viel trainiert hätte oder realisiert hätte, wie wichtig es ist, fit zu sein – ich längst nicht da wäre, wo ich jetzt bin. Ich kann mich glücklich schätzen. Ich bin happy, zufrieden und freue mich wirklich auf das Spiel.“

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