Bundesliga

„Funktioniert nicht“: Baumgart feuert gegen Kölner Sparkurs

Beim 1. FC Köln herrscht nicht erst seit der vergangenen Transferperiode der Sparzwang. Für weitere Kaderveränderungen im Januar müssen wohl gleich mehrere Spielerverkäufe die notwendigen finanziellen Mittel generieren. Maßnahmen, die Cheftrainer Steffen Baumgart sauer aufstoßen.

von Georg Kreul - Quelle: Geissblog
2 min.
Steffen Baumgart @Maxppp

Nach Steffen Baumgarts erster Saison als Trainer des 1. FC Köln (2021/22) qualifizierte sich der Klub als Tabellensiebter für die Play-offs der Europa Conference League und nahm im Anschluss am Europapokal teil. Von einem solchen Höhenflug sind die Geißböcke zwei Jahre später meilenweit entfernt. Für den derzeitigen Tabellen-15. geht es in der Bundesliga nur noch um den Klassenerhalt.

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Eine Entwicklung, die nach mehreren personellen Aderlässen in den zurückliegenden Transferperioden bei Baumgart deutlich Spuren hinterlassen hat. Angesprochen auf den Medienbericht vom heutigen Dienstagmorgen, wonach im Januar unter anderem Leistungsträger Dejan Ljubicic gemeinsam mit sechs weiteren Profis verkauft werden soll, schießt Baumgart ganz offen gegen die Klubführung der Domstädter.

„Es kann nicht sein, dass wir immer wieder die besten und teuersten Spieler abgeben. Wir können nicht sagen: Wir geben unseren besten Motor ab, wollen aber trotzdem ein Formel-1-Rennen gewinnen“, beklagt der 51-Jährige in einer Medienrunde (zitiert via ‚Geissblog‘), „ich habe vor drei Jahren gesagt: Ich will mit diesem Klub was erreichen.“ Köln konnte kein Kapital aus besagter Saison 2021/22 schlagen, stattdessen ging die Entwicklung rapide nach unten.

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„Funktioniert auf Dauer nicht“

„Ich weiß, dass uns in gewisser Weise die Hände gebunden sind, aber mein Ziel kann nicht sein, jedes Jahr Substanz zu verlieren und jedes Jahr gegen einen Berg anzulaufen“, sagt Baumgart weiter und fordert: „Das funktioniert auf Dauer nicht. Also müssen wir Lösungen finden.“ Eine klare Ansage an die Führungsetage um Sportchef Christian Keller.

Baumgart macht seinem Ärger über die verfehlte Transferpolitik noch weiter Luft: „Wir haben uns finanziell besser aufgestellt, aber als Trainer muss ich auch sagen, dass in den letzten Jahren acht Stammspieler gegangen sind. Das kann auf Dauer nicht unser Weg sein. Wenn wir den Verein dahin bringen wollen, wohin er gehört – und das ist nicht das Tabellenende – dann müssen wir umdenken.“

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Baumgart mit offenem Visier

Seinen Monolog beendete Baumgart mit einer in der Form deutlichen Ansage an die Finanzabteilung: „Ich sage es ganz höflich: Wenn kein Geld da ist, muss welches besorgt werden. In dieser Stadt, in diesem Verein muss es möglich sein, anders zu agieren als so, wie wir es momentan machen.“ Wie der Bundesligist dies bewerkstelligen soll, ließ er unbeantwortet.

Zum Schluss äußerte sich der Übungsleiter noch konkret zum potenziellen Verkauf von Mittelfeldmotor Ljubicic: „Ich will mich gerne über Neuzugänge im Winter unterhalten, die notwendig sind, aber nicht mit dem Kompromiss, einen unserer Spieler abgeben, der sich mit am besten entwickelt hat. Wir haben in den letzten drei Sommern genug wichtige Spieler abgegeben. Wenn wir etwas aufbauen wollen, können wir nicht jedes Mal die besten Spieler abgeben.“ Es scheint so, als gebe es am Geißbockheim bis zum Januar noch einiges an Klärungsbedarf.

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