Günther zurück in Augsburg: Bayerns verpasster Rohdiamant

von Georg Kreul
2 min.
Lasse Günther beim Augsburger Trainingsstart @Maxppp

Im Alter von 17 Jahren wurde Lasse Günther als Bayern Münchens vielversprechendstes Talent gehandelt und sogar mit Vereinslegende Arjen Robben verglichen. So richtig in seine Profikarriere wird der Flügelspieler allerdings beim FC Augsburg hineinstarten.

„Wir freuen uns sehr, dass wir mit Lasse Günther ein deutsches Toptalent für den FCA gewinnen konnten, das von zahlreichen europäischen Spitzenklubs umworben wurde. Wir trauen ihm den sofortigen Schritt in unsere Bundesliga-Mannschaft zu und wollen in der neuen Saison weiter an seiner Entwicklung arbeiten.“ Stefan Reuter, Manager des FC Augsburg, hielt bei der Verpflichtung des jungen Ausnahmekönners Ende Mai mit seinen Erwartungen nicht hinter dem Berg.

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Bis 2025 inklusive Option auf ein weiteres Jahr unterschrieb Lasse Günther Ende Mai bei seinem einstigen Jugendklub – der Vertrauensvorschuss in der Fuggerstadt ist groß, aber ebenso gerechtfertigt. Schließlich sieht der FCA in dem 18-Jährigen bereits jetzt einen Bundesligaspieler – offenbar im Gegensatz zum FC Bayern. Dort hätte den pfeilschnellen Teenager wohl zunächst der Weg über die A-Jugend und die U23-Mannschaft erwartet.

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Das ideale Paket

Mit seinen Bewegungsabläufen erinnert Günther stark an Arjen Robben, auch wenn Augsburgs neuer alter Rohdiamant seinen rechten Fuß nicht nur zum Stehen besitzt. „Lasse besticht vor allem durch seine Schnelligkeit und Dynamik. Er hat außerdem einen sehr guten Abschluss und schießt sowohl mit links als auch mit rechts hart und präzise“, adelte Bayerns Nachwuchschef Jochen Sauer einst den Flügelspieler, der trotz seines stärkeren linken Fußes auf der rechten Außenbahn zuhause ist.

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Mit 14 Jahren war er aus der Augsburger Jugendakademie zum Rekordmeister gewechselt. Zwei Jahre später lief das Offensivtalent bereits für die U19 der Münchner auf und brillierte sowohl auf nationalem als auch auf internationalem Parkett. Mit drei Treffern in fünf UEFA Youth League-Spielen machte der zielstrebige Youngster erste europäische Spitzenklubs auf sich aufmerksam, unter anderem den FC Liverpool.

Bremsklotz Corona

Der rasante Aufstieg des Offensivjuwels wurde in der abgelaufenen Spielzeit jedoch deutlich ausgebremst. Aufgrund der Corona-Pandemie wurde der Spielbetrieb im deutschen Nachwuchs-Fußball komplett eingestellt. Fünf Einsätze im Saisonendspurt für Bayerns U23 standen am Ende für Günther zu Buche – für einen jungen und ehrgeizigen Spieler deutlich zu wenig, um sich weiterzuentwickeln.

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Der Abstieg von Bayerns U23 aus der dritten Liga konnte nicht dabei helfen, eine entsprechende Perspektive für den schnellen Linksfuß beim Rekordmeister aufzuzeigen. Statt regelmäßigem Bundesligafußball hätte es aufgrund der zuletzt eher geringen Durchlässigkeit zu den Profis wohl eher Partien in der Regionalliga für den Hochbegabten gegeben.

In Augsburg erhält Günther hingegen das volle Vertrauen, sein Können bereits auf höchstem Niveau zu zeigen. An der Säbener Straße wird man sich womöglich in Zukunft ärgern, den Youngster nach fünf Jahren Ausbildung ablösefrei ziehen gelassen zu haben.

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