Bono wird zum Volkshelden: Marokko schlägt Spanien im Elfmeterschießen

von Niklas Scheifers
2 min.
Bono reckt den Finger in die Luft @Maxppp

Über weite Strecken der siebten Achtelfinal-Partie neutralisieren sich Marokko und Spanien gegenseitig. Am Ende sorgen Bonos Elfer-Paraden für die Entscheidung – Marokko steht im Viertelfinale.

Nach dem Anpfiff entwickelte sich schnell das zu erwartende Bild. Die Marokkaner zogen sich zurück und überließen den Spaniern den Ball. Die Selección wusste zunächst allerdings kaum etwas damit anzufangen. Abgesehen von einem zu hoch angesetzten Freistoß von Hakimi (12.) blieb die Anfangsphase ohne nennenswerte Szene.

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Dann plötzlich ein echter Wachmacher in der 25. Minute. Einen schwachen Pass von Marokkos Keeper Bono fing Olmo ab, der sofort auf Asensio im Zentrum weiterspielte. Der Madrilene setzte den Ball freistehend an die Latte, der Nachschuss wurde wegen Abseits abgepfiffen. Kurz darauf scheiterte erneut der stark freigespielte Asensio aus spitzem Winkel am Außennetz (27.).

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Durch diese Doppelchance kam mehr Zug ins spanische Spiel, die gefährlicheren Szenen gehörten aber den Nordafrikanern. Einen Distanzschuss von Mazraoui entschärfte Unai Simón (33.). Kurz vor der Pause flankte der auffällige Boufal auf den Kopf von Aguerd, der das Leder knapp über das Tor setzte (43.). In einer taktisch geprägten ersten Halbzeit hatten die Spanier spielerische Vorteile, die besseren Chancen aber die Marokkaner.

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Taktisch geprägte Partie

In der zweiten Halbzeit flachte das Spiel noch weiter ab, weil sich Marokko fast ausschließlich auf das Verteidigen beschränkte. Auf der anderen Seite konnten die Spanier ihren Ballbesitz von über 70 Prozent kaum gewinnbringend einsetzen. Lange plätscherte die Partie ohne echte Torchance vor sich hin.

Mit der Einwechslung von Spaniens Nico Williams wehte dann ein wenig frischer Wind – oder eher ein Hauch – durch das Education City Stadium. Aber erst in der Schlussphase kamen beide Mannschaften wieder zu gefährlichen Abschlüssen. Nachdem Bono einen langen Freistoß vom Olmo von der Linie gekratzt hatte, stand die Verlängerung als logische Konsequenz zäher 90 Minuten.

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Großchancen für Cheddira & Sarabia

Die 30 Extra-Minuten fügten sich nahtlos an die reguläre Spielzeit an. Beide Mannschaften scheuten zu großes Risiko, Spanien offenbarte aber auch so vereinzelt Lücken im Abwehrverbund. Nach 104 Minuten hatte Marokkos Cheddira dann die große Chance auf den Lucky Punch, als er stark freigespielt vor dem Tor Simóns Bein anschoss.

In den letzten 15 Minuten spukte beiden Teams schon sichtbar das Elfmeterschießen im Kopf herum. Aussichtsreiche Angriffe wurden nicht mehr in letzter Konsequenz zu Ende gespielt. Ausnahme Sekunden vor Schluss: Sarabia legte Rodrigos starke Flanke aus spitzem Winkel an den langen Pfosten (120.+3).

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Marokkos Held heißt Bono

Im Elfmeterschießen avancierte dann Bono zu Marokkos neuem Nationalhelden. Der Torwart des FC Sevilla hielt zwei Elfmeter. Keinen einzigen konnten die Spanier versenken. Für Klarheit sorgte schließlich Hakimi mit einem frechen Chip-Elfmeter. Marokko zeigte sich kaltschnäuziger vom Punkt und setzt sich nicht unverdient gegen den großen Favoriten durch.

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