„Hat ihn Stimmen gekostet“: Ballon d’Or-Chef erklärt Vinicius-Niederlage
Die Verleihung des Ballon d’Or sorgt auch am Morgen danach für Schlagzeilen. Warum Vinicius Junior gegen Rodri das Nachsehen hatte, erklärt Vincent Garcia, Chef von ‚France Football’.

Die Verleihung des Ballon d’Or am gestrigen Montag verlief – gelinde gesagt – kontrovers. Gegen Mittag kristallisierte sich heraus, dass Rodri von Manchester City den Individualpreis erhält und Vinicius Junior von Real Madrid leer ausgeht. Die Entourage der Königlichen entschied sich daraufhin geschlossen, nicht nach Paris zu reisen.
Bei der ‚L’Équipe‘ stand ‚France Football‘-Chef Vincent Garcia nun Rede und Antwort. Zur Erklärung der Wahlergebnisse führte er an: „Es ist ein knapper Triumph. Ich denke, es war kein großer Unterschied. Die gesamte Abstimmung wird am 9. November in ‚France Football‘ zu lesen sein. Vinicius hat sicherlich darunter gelitten, dass Bellingham und Carvajal in den Top fünf waren. Das hat ihn mathematisch gesehen einige Stimmen gekostet. Es fasst auch die Saison von Real zusammen, die von drei, vier verschiedenen Spielern getragen wurde. Ich denke, dass die Juroren ihre Stimmen aufgeteilt haben.“
Wie genau die Absage der Real-Delegation ablief, wollte Garcia nicht vollumfänglich preisgeben. „Ich könnte es Ihnen erzählen, es ist ziemlich einfach, aber heute Abend möchte ich eher über den Gewinner sprechen, der ein verdienter Gewinner des Ballon d’Or ist“, wiegelt Garcia ab. Dann ging er nochmal überschwänglich auf Gewinner Rodri ein: „Rodri ist mehr als ein defensiver Mittelfeldspieler. Er ist ein fantastischer Spieler. Ich möchte ihn hervorheben, weil er historisch ist.“
Real übte großen Druck aus
Allerdings verneint Garcia, man habe die Verantwortlichen der Los Blancos gewarnt, dass Vini den Preis nicht erhält: „Ich denke, dass die Emotionen, die Rodri auf der Bühne hatte, die beste Antwort waren. Er wusste davon auch nichts.“ Im Vorfeld sollen allerdings alle Vereine, deren Spieler Favoriten auf den Sieg waren, Druck ausgeübt haben. „Wir haben ihnen von Anfang an klar gemacht, dass der Sieger in diesem Jahr nicht benachrichtigt wird. Ich dachte, alle hätten das akzeptiert und im letzten Moment sind einige in Panik geraten, einige wollten die Spielregelen ändern, die eigentlich ziemlich klar waren“, geht Garcia ins Detail.
Eine kleine Spitze in Richtung Madrid konnte sich Garcia dann nicht verkneifen: „Was ich Ihnen garantieren kann, ist, dass niemand von Real Madrid und Manchester City davon wusste. Vielleicht hatten sie ein Gefühl, ein Empfinden. Vielleicht hat der Clásico nicht geholfen, ich weiß es nicht.“
Vor allem die Königlichen sollen versucht haben, den ‚France Football‘-Chef zur Herausgabe von Informationen zu drängen: „Ich stand unter großem Druck von Real Madrid, aber das war auch bei anderen Vereinen so. Ich habe mich immer klar und legal verhalten. Vielleicht haben mein Schweigen und meine Antworten Real Madrid denken lassen, dass es ein Geständnis war.“ Am Ende hat das alles nicht geholfen. Rodri bekam den Preis und Vinicius schaute in die Röhre.
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