„Bayern muss sparen“: Hoeneß schlägt Alarm
Uli Hoeneß hält mit seine Meinung für gewöhnlich nicht hinter dem Berg. Seine jüngsten Aussagen lassen bezüglich der wirtschaftlichen Situation und des Falls Thomas Müller aufhorchen.

Jahrelang schmückte sich der FC Bayern München mit einem gut gefüllten Festgeldkonto, mit dem man teils teure Transfers realisieren konnte und durch das man keine Schulden hatte. Ein Umstand, auf den sogar viele Topvereine neidisch sein konnten. Schließlich ist es heutzutage fast schon Usus, dass Spitzenklubs Darlehen aufnehmen, um Spieler finanzieren zu können. Eine Entwicklung, die man bei Rekordmeister tunlichst vermeiden wollte. Doch auch an der Säbener Straße könnte man schon bald zu einem Umdenken gezwungen werden.
Denn wie Ehrenpräsident Uli Hoeneß gegenüber der ‚Welt‘ bekräftigt, ist das legendäre Festgeldkonto längst nicht mehr so üppig gefüllt wie in vergangenen Jahren: „Der FC Bayern muss ganz klar sparen. Von unserem Festgeldkonto ist nicht mehr viel da. Wir müssen wirtschaftlich umdenken.“ Ein Umstand, der für ein Novum sorgen könnte: „Der Klub muss unter Umständen in die Kreditabteilung der Bank. Das ist tatsächlich neu für den FC Bayern.“
Das Opfer heißt Müller
Gerade Thomas Müller ist dabei der Leidtragende. Laut dem Klub-Patron hätte man Müller unter anderen Umständen noch sehr wohl einen Vertrag anbieten können: „Wenn die wirtschaftliche Situation des FC Bayern noch die wäre wie vor, sagen wir drei Jahren, wäre die Entscheidung im Fall Müller vielleicht anders ausgefallen.“ Zudem betont Hoeneß, dass die Entscheidung gegen ein neues Angebot für Müller gemeinschaftlich getroffen wurde, äußerte gleichzeitig aber auch Verständnis für dessen Reaktion: „Und war überrascht, dass die beiden – in Absprache mit allen Gremien unseres Klubs – ihm diese Botschaft überbrachten. Darauf war Thomas nicht vorbereitet. Das hat er in seinem Statement zum Ausdruck gebracht, was man total verstehen kann.“
Für Sportvorstand Max Eberl brach Hoeneß eine Lanze: „Max kam mitten in der Saison, das war eine schwierige Situation für ihn. Wir brauchten einen neuen Trainer, zudem liefen viele Spielerverträge aus. Mit dem Trainer liegen wir sehr gut. Max macht einen guten Job. Natürlich will man als sportlich Verantwortlicher viele Titel gewinnen – und da ist noch was drin diese Saison. Wir sollten Max jetzt mal in Ruhe arbeiten lassen.“
Was wird aus Sané & Goretzka?
Hoffnung machte der langjährige Klub-Boss dagegen Leroy Sané und Leon Goretzka. Ein Verbleib von Sané sei aufgrund der jüngsten Leistungen „denkbar“. Auch ein Verkauf von Goretzka sei nicht geplant: „Leon spielt gut. Warum sollten wir ihn verkaufen?“ Das Kapitel der beiden Nationalspieler beim Ligaprimus scheint also noch nicht vorbei.
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