Bayern gewinnt Tuchels Endspiel | Note 1 für Taktgeber Pavlovic

von Die Redaktion
4 min.
Der FC Bayern München jubelt @Maxppp

Der FC Bayern steht im Viertelfinale der Champions League. Im Achtelfinal-Rückspiel am Dienstagabend gewann der FC Bayern mit 3:0 gegen Lazio Rom und machte so die 0:1-Niederlage aus dem Hinspiel vergessen. Trainer Thomas Tuchel hat sein Job-Endspiel also gewonnen. FT mit der Einzelkritik für die Bayern-Stars.

Die Bayern legten eine starke erste Hälfte mit zahlreichen guten Kombinationen, viel Kontrolle und guten Torabschlüssen hin. Auch die Absicherung passte in aller Regel. Die bis dahin größte Chance gehörte allerdings Lazio-Stürmer Ciro Immobile, der in 37. Minute aus Nahdistanz vorbei köpfte. Kurz darauf trafen dann aber die Bayern durch Harry Kane (39.). Kurz darauf hatte Jamal Musiala die Großchance zum 2:0. Dieses erzielte dann Thomas Müller mit dem Pausenpfiff.

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Auch im zweiten Durchgang hatten die Bayern alles im Griff. In der einzigen Phase, in der sich Lazio nach einigen Wechseln anschickte, selbst ein wenig mehr Ballbesitz zu beanspruchen, traf Kane zum 3:0 und somit zur Entscheidung. Der Job von Thomas Tuchel ist somit vorerst gerettet. Sportvorstand Max Eberl hatte im Vorfeld bei ‚Prime Video‘ ohnehin gesagt, dass Tuchel auch im Falle eines Ausscheidens geblieben wäre: „Ja, momentan gibt es keine andere Meinung.“

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Torfolge

1:0 Kane (39.): Pavlovic chippt den Ball aus dem Halbraum auf den langen Pfosten, Müller legt per Kopf ab für Guerreiro. Der trifft den Ball nicht richtig, Kane hält den Schädel in den Schuss und der Ball trudelt über die Linie.

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2:0 Müller (45.+2): Mit dem Pausenpfiff drehen die Bayern das Hinspiel-Ergebnis. Immobile köpft eine Ecke von Guerreiro vermeintlich weg, de Ligt bringt das Leder jedoch volley zurück Richtung Tor. Diesmal hält Müller den Kopf rein und befördert das Spielgerät somit ins Netz.

3:0 Kane (66.): Pavlovic und Müller spielen auf rechts Sané frei. Der zieht mit dem starken linken Fuß nach innen. Seinen Schuss kann Provedel nur unzureichend weit zur Seite abwehren. Kane steht da, wo er stehen muss und staubt zum zweiten Mal an diesem Abend ab.

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Die Bayern in der Einzelkritik

Tor

Manuel Neuer: Der Kapitän war de facto gar nicht gefordert. Die beiden Lazio-Großchancen durch Immobile (37.) und Alberto (73.) gingen jeweils am Tor vorbei.

Abwehr

Joshua Kimmich: Mal wieder als Rechtsverteidiger unterwegs und ziemlich offensiv ausgerichtet. Nutzte seine gute Technik schonmal, um durch anspruchsvolle Rücklagen gefährliche Situationen zu kreieren. Etwas tollpatschig in der Zweikampfführung. Ein Foul auf außen ist für Kimmich aber auch fast immer die bessere Option als ein Laufduell.

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Matthijs de Ligt: Relativ grober Fehler im Vorfeld von Immobiles Großchance. Dafür mit einem fulminanten Schuss, den Müller zum 2:0 einköpfte. Insgesamt resolut im Zweikampf gegen zugegeben ziemlich harmlose Gäste.

Eric Dier: Abgeklärt, wenn auch wenig gefordert in der Defensive. Suchte mit Ball am Fuß stets eine offensive Lösung. Diese war öfter mal ein langer Ball, dieser hatte dann aber auch stets seine Berechtigung.

Raphaël Guerreiro: Genau wie Kimmich auf der anderen Seite war der Portugiese sehr offensiv unterwegs. Hatte bei beiden Toren im ersten Durchgang die Füße im Spiel. Harmonierte gut mit Musiala.

Mittelfeld

Aleksandar Pavlovic: Spielte sein zweites Champions League- Spiel als wäre es sein 100. Der 19-Jährige bestimmte mit beinahe absurder Selbstverständlichkeit und hervorragendem Passspiel Takt und Tempo im Bayern-Spiel. Leitete außerdem das 1:0 und 3:0 mit tollen Pässen ein. Vor Pavlovic liegt eine große Zukunft.

Leon Goretzka: Sehr wach und konzentriert im Gegenpressing. Mit Ball am Fuß wählte Goretzka einfache Lösungen, was ihm in der Regel auch ganz gut zu Gesicht steht. Dass er kaum einmal einen seiner gefürchteten Läufe in den Strafraum anzog, war klar ersichtlich seiner taktischen Rolle als Abräumer geschuldet. Dieser erfüllte er prima.

Leroy Sané: Tuchel machte zuletzt kein Geheimnis daraus, dass Sané unter Schmerzen spielt. Das taugt durchaus als Erklärung für die Formkrise des Flügelstürmers. Auch gegen Lazio gelang Sané lange wenig. Gerade in Tornähe fehlte eine Weile die letzte Überzeugung. Mitte der zweiten Hälfte drehte er dann aber auf und bereitete das 3:0 vor.

Thomas Müller: Umtriebig und lauffreudig im Spiel ohne, sehr konzentriert und präzise mit dem Ball. War entscheidend am 1:0 beteiligt und traf in Mittelstürmer-Manier selbst zum 2:0. Dazu ein Pfostentreffer (72.). Starker Auftritt vom Altmeister.

Jamal Musiala: Zahlreiche traumhafte Drehungen mit Ball, die den Bayern immer wieder Raum und Torchancen ermöglichten. Musiala bereite auch die ein oder andere Chance vor. Sein großes Problem bleibt aber die eigene Effektivität im Abschluss. Trotzdem: Eine Vorstellung für Fußball-Feinschmecker vom 21-Jährigen.

Angriff

Harry Kane: Es gab schon Tage, an denen Kane besser ins Bayern-Spiel eingebunden war. Doch heute machte der Engländer mal wieder das, wofür er im Sommer für 100 Millionen Euro gekauft wurde: Klassische Stürmertore. Zweimal stand er goldrichtig und sorgte so maßgeblich für den Viertelfinaleinzug. Vorbildlich auch sein Einsatz in der Defensive trotz deutlicher Führung.

Einwechslungen

ab 78. Alphonso Davies für Guerreiro

ab 78. Mathys Tel für Müller

ab 90. Laimer für Sané

ab 90. Gnabry für Musiala

Die Noten für den FC Bayern

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Nachrichten

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