Pläne enthüllt: Wie 777 Hertha in die Spur bringen will

von Niklas Scheifers
2 min.
Die Mannschaft von Hertha BSC feiert mit ihren Fans @Maxppp

Hertha BSC nähert sich einer Partnerschaft mit der US-amerikanischen 777-Group. Die Nachfolger von Windhorst wollen der Alten Dame offenbar höchste Priorität einräumen.

Den Begriff Big City Klub wollen sie im Olympiapark partout nicht mehr hören. Kein Wunder, schließlich hat sich die von Investor Lars Windhorst geprägte Vision als Boomerang erwiesen. Die handelnden Personen scheiterten krachend an den viel zu forsch formulierten Ambitionen. Seit Jahren kämpft Hertha gegen den Abstieg und präsentiert Geschäftszahlen des Grauens.

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Befeuert von den Windhorst-Geldspritzen – insgesamt 374 Millionen Euro – beträgt das kumulierte Minus der vergangenen drei Jahre 211 Millionen Euro. Längst gehören teure Transfers der Ära Michael Preetz der Vergangenheit an. Dessen Nachfolger Fredi Bobic und der im Sommer gewählte Präsident Kay Bernstein stehen vor einem wirtschaftlichen Scherbenhaufen – so zumindest der Status quo.

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Hertha als 777-Flaggschiff

Zur Erleichterung aller dürfte das unrühmliche Kapitel Windhorst bald der Vergangenheit angehören. Mit der 777 Football Group steht früher als erwartet ein neuer Investor in den Startlöchern. Der soll den entgleisten Hertha-Zug zurück auf die Schiene setzen und in eine erfolgreichere Zukunft lenken. Ein Bericht der ‚Bild‘ widmet sich den Plänen der US-amerikanischen Windhorst-Nachfolger.

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Demzufolge soll die Hertha das neue Flaggschiff des Vereinsportfolios von 777 werden – vergleichbar mit RB Leipzig als Aushängeschild des Red Bull-Konzerns. Selbst Champions League-Teilnehmer FC Sevilla solle nicht die Priorität der Hertha genießen. Grund dafür sei der Standort Berlin, dem in der Tat noch größeres Potenzial als der Hauptstadt Andalusiens oder der italienischen Hafenstadt Genua, wo mit dem CFC ein weiterer 777-Klub beheimatet ist, attestiert werden kann.

So ist laut ‚Bild‘ zu erwarten, dass 777 frisches Geld bevorzugt in den Berliner Bundesligisten steckt. Das Boulevardblatt nennt in diesem Zusammenhang nötige Investitionen von mindestens 200 Millionen Euro. Geld könnten die Hertha-Verantwortlichen beispielsweise mit dem Verkauf weiterer Anteile an die neuen Besitzer generieren. Noch hält Windhorst 64,7 Prozent der Hertha BSC GmbH & Co. KGaA. Diese gehen – sobald auch mit dem Klub selbst alles ausverhandelt ist – direkt an 777 über und können auf bis zu 100 Prozent ausgebaut werden.

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Partnerklubs sollen Farm Teams stellen

Herthas Vorrang würde überdies mit sich bringen, dass die anderen 777-Klubs den Berlinern im weitesten Sinne als Farm Teams dienen. Erneut drängt sich ein Vergleich zum Red Bull-Imperium auf, dessen hoffnungsvollste Talente bevorzugt nach Leipzig gelotst werden. Weitere Klubs neben Sevilla und Genua, die Hertha ihre Spieler weiterreichen würden, sind Standard Lüttich, Melbourne Victory, Vasco da Gama und der französische Drittligist Red Star.

Man darf gespannt sein, ob diese Pläne genauso umgesetzt werden – ohnehin muss die Partnerschaft erst noch ratifiziert werden. Von einem Vorrang unter den 777-Klubs würde Hertha sicher profitieren. Erfolg wäre aber auch damit nicht garantiert. Windhorsts Idee vom Big City Klub mag beerdigt sein, geistert aber immer noch mahnend durch Berlin Westend.

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