Schon im vergangenen Sommer dachte man beim FC Bayern München über die Personalie Gonzalo Castro nach. Weil Philipp Lahm wohl weiterhin im Mittelfeld spielen möchte, sucht der Rekordmeister zur nächsten Saison eine Ergänzung für die rechte Außenbahn. Castro ist einem Wechsel gegenüber nicht abgeneigt.
Die Faktenlage ist klar: Gonzalo Castros Kontrakt bei Bayer Leverkusen läuft 2016 aus. Im Alter von 27 Jahren und mit einer Restlaufzeit von einem Jahr böte sich also zum Saisonende der perfekte Zeitpunkt, um doch noch einmal eine neue Herausforderung kennenzulernen. Dies weiß auch der Deutsch-Spanier nur zu genau, wie er gegenüber dem ‚kicker‘ durchblicken lässt: „Wenn ich nicht jetzt im Sommer den Verein verlasse, dann brauche ich vermutlich nicht mehr zu wechseln. In einem höheren Alter sind die Optionen nicht mehr so gut.“
Eine dieser Optionen könnte der FC Bayern sein. Trainer Pep Guardiola wünscht sich im Sommer eine Verstärkung für die rechte Abwehrseite. Castro soll ebenso wir der Brasilianer Danilo (FC Porto) sowie Seamus Coleman (FC Everton) ein ernsthafter Kandidat sein. Kommt das richtige Angebot, wäre das Leverkusener Urgestein gesprächsbereit: „Es ist für einen persönlich noch mal etwas anderes, wenn man andere Personen, eine andere Kultur, einen anderen Verein kennenlernt. Da sind die Reize noch mal anders. Ich habe mal gesagt, dass ich, wenn die Situation passt, wechsle. Aber im Moment fühle ich mich sehr wohl in Leverkusen.“
Kein Bock auf Rechtsverteidiger?
Für Castro käme also wohl nur ein Transfer zu einem Topklub infrage. Das Ausland – vor allem Spanien – reizt den quirligen Rechtsfuß. Doch Castro betont, es sei „sehr schwer, dort bei den Topklubs reinzukommen.“ Bleibt als denkbarstes Szenario also der Wechsel an die Säbener Straße. Doch es stellt sich die Frage, ob sich Castro mit der Rolle auf der rechten Seite begnügen würde: „Ich spiele diese Position ungern. Das weiß jeder.“ Denn ähnlich wie Lahm sieht Castro seine Stärken eher in der Zentrale.
Es bleibt also unklar, ob die Bayern den fünfmaligen Nationalspieler überhaupt von einer Zukunft als Rafinha-Konkurrent überzeugen könnten. Womöglich könnte Guardiola damit werben, dass man als Rechtsverteidiger beim FCB in der Regel offensiver agieren kann als bei der Konkurrenz – erst recht, wenn drei Abwehrspieler dahinter absichern. Ob Castro dieses Argument im Ernstfall gelten lässt, wird sich spätestens im Sommer zeigen.
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