Bayers üppige Mittelfeldzentrale: Kommt eine weitere Alternative von Juve?

Mit Julian Baumgartlinger, Kevin Volland, Ersatzkeeper Ramazan Özcan und den zuvor verliehenden Levin Öztunali und Danny da Costa schlug Bayer Leverkusen in diesem Sommer bereits mehrfach bei der nationalen Konkurrenz zu. Insgesamt 24 Millionen Euro ließen sich die Verantwortlichen Rudi Völler und Jonas Boldt die Neuen kosten. Da der Verkauf von Christoph Kramer an Borussia Mönchengladbach jedoch zeitgleich 15 frische Millionen in die Vereinskasse spülte, besteht nach wie vor die Möglichkeit, den Kader noch breiter aufzustellen.

Angesprochen auf etwaige weitere Transfers bestätigte Sportdirektor Völler unlängst gegenüber der ‚Sport Bild‘: „Es kann bis zum Schluss immer etwas passieren.“ Der Österreicher Aleksandar Dragovic steht weit oben auf der Bayer-Liste. Weitere Verstärkung könnte derweil vom italienischen Serienmeister Juventus Turin kommen. ‚Tuttosport‘ berichtet, dass der brasilianische Mittelfeldspieler Hernanes für acht Millionen Euro zu haben ist.

Bisher habe Bayern lediglich sechs geboten – ob der guten Beziehungen beider Vereine sei eine Einigung jedoch in Reichweite. Tatsächlich wechselte 2011 Arturo Vidal vom Rhein in die Alpenstadt – wohl insbesondere auf Geheiß Leverkusens, die den Chilenen damals nicht zu seinem heutigen Klub Bayern München transferieren wollten. Möglich ist jedoch, dass das Verhältnis der Klubs unter dem geplatzten Wechsel von Javier ‚Chicharito‘ Hernández gelitten hat.

Dicht besiedeltes Mittelfeld

Ohnehin stellt sich die Frage nach der Notwendigkeit einer Verpflichtung eines weiteren zentralen Mittelfeldspielers. Mit Baumgartlinger wurde bereits ein Kramer-Nachfolger verpflichtet. In Lars Bender, Charles Aranguiz, Hakan Calhanoglu und Kevin Kampl stehen zudem drei weitere Spieler mit Stammplatz-Ambitionen unter Vertrag. Die Talente Marlon Frey, Maximilian Wagener und Vladen Yurchenko hoffen zudem auf Spielanteile.

FT-Meinung: Ob der hohen Mittelfelddichte im Bayer-Kader scheint die Verpflichtung von Hernanes auf den ersten Blick überflüssig. Doch auch in der vergangenen Saison musste man teilweise mit den Innenverteidigern Ramalho oder Ömer Toprak im Mittelfeld experimentieren – einer happigen Verletzungsmisere geschuldet.

Sportlich wäre der erfahrene Hernanes sicher eine Bereicherung. Jahrelang war er Dreh- und Angelpunkt im Spiel von Lazio Rom. Auch an der WM 2014 nahm er teil und kam dort auf drei Kurzeinsätze. Im vergangenen Sommer zog es ihn dann nach zwei Jahren bei Inter Mailand zur ‚Alten Dame‘, mit der er das Double aus Meisterschaft und Pokal einheimsen konnte. Den Durchbruch schaffte der 31-Jährige dort jedoch nicht und kam lediglich auf ein Tor und eine Vorlage in 14 Serie A-Partien.