Kurswechsel an der Weser: Lieberknecht soll übernehmen

von Tim Beyer
2 min.
Seit 2008 an der Hamburger Straße: Torsten Lieberknecht @Maxppp

Für den SV Werder Bremen wird es nach dem 1:2 im Heimspiel gegen den FC Augsburg verdammt eng im Kampf um den Klassenerhalt. Aktuell belegen die Norddeutschen nach vier sieglosen Spielen in Folge Relegationsrang sechzehn. Zum Klassenerhalt soll Werder noch der aktuelle Coach Viktor Skripnik führen, dann droht ihm die Ablösung.

So richtig ruhig war es um Viktor Skripnik seit dessen Amtsantritt im Oktober 2014 selten. Anfangs schien es, als habe der ehemalige Werder-Verteidiger aus einem Haufen von Individualisten schnell eine verschworene Truppe geformt. Mit drei Siegen startete Skripnik, anschließend aber verfiel die Mannschaft auch unter dem Ukrainer in den alten Trott: Offensiv teilweise begeisternd wie zu besten Zeiten in der ‚Ära Schaaf‘, defensiv zumindest wacklig, nicht selten auch konfus.

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Trotz seiner großen Verdienste um den Verein als Spieler und Nachwuchscoach stand der 46-Jährige seitdem mehrmals im Mittelpunkt der Kritik. Nach der 1:2-Niederlage am Samstag gegen Augsburg schien es, als sei die Zeit des Trainers abgelaufen. „Wir haben nicht vor, den Trainer zu wechseln. Aber heute schließe ich gar nichts aus“, sagte Manager Thomas Eichin nach dem Spiel in die Fernsehkameras – eine Job-Garantie hätte anders ausgesehen. Nach Informationen des ‚kicker‘ ist eine vorzeitige Entlassung des Ukrainers mittlerweile aber kein Thema mehr. Eichin bekräftigte gegenüber dem Fachblatt: „Wir wollen das Ding zusammen meistern“. Skripnik soll Werder also zum Klassenerhalt führen, könnte dann aber durch Torsten Lieberknecht von Eintracht Braunschweig ersetzt werden.

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Wechsel erst im Sommer

Kurzfristig stünde Lieberknecht wohl nicht zu Verfügung. Sollte sich Eichin noch für einen vorzeitigen Trainerwechsel entscheiden, müsste ein echter Feuerwehrmann her – ohne Chance auf eine langfristige Anstellung. Da dies für die nicht eben auf Rosen gebetteten Bremer weitere Kosten verursachen würde, dürfte Skripnik nach ‚kicker‘-Informationen vorerst im Amt bleiben.

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Der Name Lieberknecht taucht auch in der Berichterstattung der ‚Kreiszeitung‘ auf. Dass Skripnik bis Saisonende weitermachen darf, ist dem Bericht der Tageszeitung zufolge aber keinesfalls sicher. Vielmehr stehe er mehr denn je unter Beobachtung. Ob er die Mannschaft im Spiel gegen den VfL Wolfsburg am kommenden Wochenende noch betreuen darf, hängt demnach maßgeblich davon ab, wie schnell er die geknickten Profis wieder aufrichten kann.

Lieberknecht stand nach Informationen von ‚kicker‘ und ‚Kreiszeitung‘ schon vor drei Jahren als Schaaf-Nachfolger hoch im Kurs. Damals war er mit Eintracht Braunschweig frisch aufgestiegen in die Bundesliga, wollte dieses Projekt aber nicht gegen einen Job an der Weser eintauschen. Die Eintracht ist mittlerweile im Mittelfeld der zweiten Bundesliga angekommen, ein Wechsel könnte für Lieberknecht nun also deutlich attraktiver sein – obwohl die Ligazugehörigkeit von Werder Bremen aktuell alles andere als sicher ist.

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