Gustavo-Nachfolger: Wolfsburg baggert an Nizzas Mendy

Dass Luiz Gustavo die ‚Wölfe‘ nach drei Jahren verlässt, ist nicht unwahrscheinlich. Ein Jahr ohne internationalen Wettbewerb ist im Karriereplan des 28-jährigen Sechsers nicht vorgesehen. Die Ausstiegsklausel in Höhe von 25 Millionen Euro trägt in Kombination mit dem Interesse der schwerreichen Chinesen von Guangzhou Evergrande auch nicht gerade dazu bei, dass eine weitere Zusammenarbeit mit den Niedersachsen wahrscheinlicher wird. Der Verlust des 39-fachen brasilianischen Nationalspielers wäre ein schmerzhafter; nicht nur spielerisch, sondern auch als Typ ist Gustavo eigentlich nicht zu ersetzen.

Einen potentiellen Ersatz sehen die Verantwortlichen um Manager Klaus Allofs nach Informationen der ‚L'Equipe‘ in Nampalys Mendy vom französischen Erstligisten OGC Nizza. Der 23-Jährige ist ebenfalls ein defensiver Mittelfeldspieler, aber schon von der körperlichen Konstitution her ein anderer Spielertyp. Mendy, mit 1,68-Metern das Gegenstück zum staksigen Gustavo, besetzte in Nizza zuletzt meist alleine das defensive Mittelfeldzentrum. Eine Rolle, die ihm aufgrund seiner enormen Laufstärke und Ballsicherheit liegt: 3142 Ballberührungen sind in der ersten französischen Liga unerreicht.

Mendy, der bereits 124 Erstligaspiele auf dem Buckel hat, ist darüberhinaus ein echter Dauerbrenner: In 38 Ligaspielen stand er insgesamt 3302 Minuten auf dem Platz. Was dem Mittelfeldmotor aber vollkommen abgeht, ist die Torgefahr. Auf knapp 200 Pflichtspiele kommt er in seiner Karriere, dabei gelang ihm nur ein einziger Treffer. Nichtsdestotrotz sind die ‚Wölfe‘ mit ihrem Interesse an Mendy nicht allein. Auch die Premier League-Klubs West Ham United, AFC Sunderland und FC Southampton haben ihre Fühler ausgestreckt. Auch Meister Leicester City soll für den Fall eines Wechsels von Dauerläufer N'Golo Kanté mit einer Verpflichtung liebäugeln.

FT-Meinung: Sollte der VfL Wolfsburg Mendy unter Vertrag nehmen können, wäre das ein dickes Ausrufezeichen in Richtung der Konkurrenz. Leicht wird das aber nicht, da die Niedersachsen im kommenden Jahr nicht international vertreten sind. Wenn Leicester City ernsthaft ins Rennen um den Kapitän von Nizza einsteigen, stünden die Chancen der ‚Wölfe‘ eher schlecht.