Champions League am Wochenende? Die Bundesliga zahlt die Zeche
Für die UEFA ist die Champions League vor allem eines: Eine kaum erschöpfliche Goldgrube. Ab der Saison 2024 könnten die Geldquellen noch deutlich stärker sprudeln – zum Leidwesen der Bundesliga und deren Fans.

Dass sich die Bundesliga-Fans nicht alles gefallen lassen, haben die Proteste gegen die Zerstückelung des Bundesliga-Spieltags in den vergangenen Wochen gezeigt. Teilweise mit kreativen Bannern oder Stimmungsboykotten wurde unter anderem gegen Spiele unter der Woche demonstriert. Ab 2024 könnte es aber für die Bundesliga-Fans noch deutlich härter kommen.
Champions League am Samstag
Wie die ‚Sport Bild‘ berichtet, plant die UEFA um Präsident Aleksander Ceferin sowie dem Juve-Vorsitzenden und Chef von Europas Klub-Verband (ECA) Andrea Agnelli eine tiefgreifende Reform der Champions League. Um den Goldesel noch besser vor allem auf dem nahezu unerschöpflichen chinesischen Markt zu positionieren, sollen die Spiele zunehmend am Wochenende stattfinden.
Die bisherigen Anstoßzeiten unter der Woche liegen aus chinesischer Sicht zur Unzeit mitten in der Nacht. Würden die Partien hingegen am Samstagmittag laufen, wäre in China Primetime. Die Zeche würden dann selbstverständlich die nationalen Ligen zahlen, die vermehrt auf Spieltage unter der Woche ausweichen müssten.
Agnelli will mehr Champions League-Spiele
Doch damit nicht genug: Agnelli will auch den Spielmodus ändern. Demnach soll nicht mehr in acht Vierer-, sondern vier Achtergruppen gespielt werden. Die Anzahl der Vorrundenpartien würde sich dann von sechs auf 14 Spiele erhöhen. Zudem hätte die Änderung zur Folge, dass schon in der Vorrunde mehr Topmannschaften aufeinandertreffen.
Mehr Champions League-Spiele haben logischerweise die Konsequenz, dass die nationalen Ligen verkleinert werden müssten. Agnelli sieht darin kein Problem: „Wenn man sich für mehr internationalen Fußball entscheiden will, müsste das natürlich mit einer Reduzierung der Spiele in den heimischen Ligen einhergehen.“
Der DFL sind die Pläne bekannt – und werden logischerweise strikt abgelehnt. „Die nationalen Wettbewerbe unserer Mitglieder stehen im Zentrum des Profifußballs. Ein Schwerpunkt meiner Arbeit wird es sein, den notwendigen Platz im Terminkalender zu sichern, damit unsere Ligen und ihre Klubs ihre eigenen nationalen Wettbewerbe weiterentwickeln können“, so DFL-Geschäftsführer Christian Seifert, der mittlerweile auch dem World League Forum, dem 40 Profiligen angehören, vorsteht.
Entscheidung schon 2019?
Die Pläne der UEFA sind jedoch keine wirren Hirngespinste. Schon jetzt arbeitet eine Expertengruppe an der Champions League-Reform, die im Anschluss mit den Interessensgruppen diskutiert werden. Bereits im kommenden Jahr könnte dann eine Entscheidung fallen.
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