FC Porto - FC Bayern: Die Spieler in der Einzelkritik

von Tobias Feldhoff
3 min.
Selbst Jérôme Boateng blieb nicht fehlerlos @Maxppp

Mit 1:3 hat der FC Bayern das Viertelfinal-Hinspiel der Champions League beim FC Porto verloren. Gegen konterstarke Portugiesen ging das Ergebnis auch in der Höhe in Ordnung. Selbst wenn allen drei Gegentreffern kapitale individuelle Fehler vorausgingen. FussballTransfers hat die Leistung der Bayern-Spieler unter die Lupe genommen.

Manuel Neuer: Beim Elfmeterfoul an Martínez hatte der Welttorhüter Glück, dass Schiedsrichter Carballo nur die Gelbe Karte zückte. Anschließend bei den beiden Treffern durch Quaresma chancenlos. Als sich Martínez dann vor dem 1:3 den Ball etwas zu weit vorlegte, zögerte Neuer einen Moment zu lange – wohl aus Angst vor dem Platzverweis. Zwischenzeitlich noch mit einer überragenden Parade bei einem von Boateng abgefälschten Ball. Note 3,5.

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Rafinha: Mit Tempodribbler Brahimi hatte Rafinha oftmals seine liebe Mühe und Not. Insgesamt leistete sich der der Brasilianer aber im Gegensatz zu seinen Defensiv-Kollegen keinen groben Patzer. In der Offensivbewegung mit einigen halbwegs brauchbaren Hereingaben, die allerdings nicht die ganz große Gefahr heraufbeschworen. Note 3,5.

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Jérôme Boateng: Im anfänglich so fehlerhaften Spiel der Bayern war der Abwehrchef der Ruhepol. Sein Ausflug auf den rechten Flügel mitsamt gut getimter Hereingabe führte zum Anschlusstreffer. Beim 1:3 durch Martínez unterlief er dann aber fahrlässig einen langen Ball. Bis auf diesen – leider folgenschweren – Fauxpas mit einer starken Vorstellung. Note 3,5.

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Dante: Dass der Brasilianer den Vorzug vor Badstuber bekam, zahlte sich nicht aus. Sein dilettantischer Ballverlust führte zum zweiten Treffer durch Quaresma. Im Anschluss zwar ohne weiteren großen Bock, doch vor allem in den Kontersituationen der Portugiesen merkte man Dante die mangelnde Grundschnelligkeit an. Note 4,5.

Juan Bernat: Der stets so zuverlässige Linksverteidiger erwischte keinen guten Tag. An den beiden Toren von Gegenspieler Quaresma war Bernat zwar schuldlos, doch abgesehen davon ließ er sich zu oft im Eins-gegen-Eins übertölpeln. Nach vorne hin beinahe wirkungslos. Note 4,5.

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Xabi Alonso: Sein kapitaler Bock – ob nun Foulspiel durch Martínez oder nicht – leitete das 0:1 ein. Auch generell war offensichtlich, dass der spanische Welt- und Europameister mit dem aggressivem Pressing der Porto-Spieler nicht zurechtkam. Konnte dem Bayern-Spiel am heutigen Abend nicht den gewohnten Stempel aufdrücken. Schwacher Auftritt. Note 5.

Thiago: Gemeinsam mit Lahm und Alonso sollte der Edeltechniker das Spiel an sich reißen. Das gelang zunächst überhaupt nicht. Dafür erzielte er den Treffer zum zwischenzeitlichen 1:2. Danach präsenter, ohne die ganz große Kreativität auszustrahlen. Zum Ende verließen den langzeitverletzten Spanier dann spürbar die Kräfte. Note 4.

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Philipp Lahm: Zwar war der Kapitän von Beginn an um Ordnung bemüht, doch gegen das teilweise hohe Pressing der Portugiesen und die daraus resultierenden Fehler seiner Mitspieler konnte auch Lahm nichts anrichten. Offensiv kaum zu sehen, aber insgesamt der Stärkste der bayrischen Mittelfeldriege. Note 3,5.

Thomas Müller: Seine unorthodoxe Genialität konnte Müller heute nur selten zeigen. Dafür war er extrem fleißig, bot sich ständig an und schloss viele Räume. Kam gegen die körperlich robusten Maicon und Martins Indi jedoch kaum zum Zug. Note 3,5.

Mario Götze: Kein guter Auftritt des Edeltechnikers. Im Zweikampf nicht präsent, dazu gegen die gut gestaffelte Hintermannschaft der Portugiesen nicht mit den erhofften Überraschungsmomenten. Folgerichtig schon nach weniger als einer Stunde gegen Rode ausgewechselt. Note 5.

Robert Lewandowski: Anfangs gar nicht im Spiel steigerte sich der zuletzt so formstarke Pole und machte in der Spitze viele Bälle fest. Die Torgefährlichkeit ging Lewandowski am heutigen Abend allerdings ab. Rieb sich in den Zweikämpfen mit den Innenverteidigern der ‚Dragões‘ auf, konnte den Galaauftritt aus dem Spiel gegen die Eintracht aber nicht wiederholen. Note 3,5.

ab 56. Sebastian Rode für Götze: Anstelle des wirkungslosen Götze sollte der Mittelfeld-Arbeiter mehr Präsenz ist Bayern-Spiel bringen – was sich allerdings auf ein rüdes Einsteigen gegen Herrera beschränkte. Gegen die zum Schluss so dicht gestaffelte Verteidigung von Porto war Rode aber womöglich auch nicht der richtige Spieler. Note 4.

ab 74. Holger Badstuber für Alonso: Für ihn rückte Boateng in den letzten 15 Minuten auf die Sechs. Wirklich gefruchtet hat diese letzte verzweifelte Maßnahme von Guardiola jedoch nicht. Ohne Bewertung.

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