Der Mann der Stunde in der Bundesliga heißt ohne jeden Zweifel Jhon Córdoba. Mit Markus Gisdol hat der 1. FC Köln endlich einen Trainer gefunden, unter dem der lange gehemmte 17-Millionen-Stürmer sein Leistungsvermögen abruft.

„Das ist schon geil“, sprudelte es neulich aus Markus Gisdol heraus, „das habe ich so noch nicht gesehen. Man kann jeden langen Ball auf ihn spielen – er macht ihn fest.“ Gemeint war Jhon Córdoba, der aktuell wohl wichtigste Spieler in den Reihen des 1. FC Köln.
Der Wert des Kolumbianers wird vor allem anhand einer Zahl deutlich: Seine Tore beim 3:0 gegen Schalke 04 waren bereits Treffer Nummer neun und zehn in der laufenden Bundesliga-Saison – allesamt erzielt in den vergangenen zwölf Einsätzen. Gemeinsam mit Trainer Gisdol ist er das Gesicht des fast schon unheimlichen Kölner Aufschwungs.
Wachmacher Gisdol
Nicht wenige sahen die Trainer-Wahl der FC-Verantwortlichen skeptisch bis kritisch, schließlich hatte Gisdol seit fast zwei Jahren nicht mehr und davor nur mäßig erfolgreich beim Hamburger SV in der Bundesliga gewirkt. Doch der Schwabe hat den schwer angeschlagenen Klub aus der Domstadt wachgeküsst – und vor allem dessen verhinderten Torjäger Córdoba.
Schon fast drei Jahre ist es her, dass die Geißböcke die „Maschine“ (Zitat Gisdol) vom FSV Mainz 05 verpflichteten. Die 17 Millionen Euro Ablöse sind bis heute klubinterner Rekord, sorgten allerdings auch für allgemeines Stirnrunzeln. Immerhin entsprach diese Summe 1,7 Millionen Euro für jeden Bundesliga-Treffer, den Córdoba bis dahin für die 05er erzielt hatte.
Endlich wert, was er kostete
Es folgte eine Debütsaison zum Vergessen und ohne jeden Torerfolg – einer von vielen Gründen für den Kölner Abstieg 2018. In der zweiten Liga kam die Sturm-Kante ins Rollen (20 Tore), doch kaum waren er und seine Kölner wieder im Oberhaus, herrschte erneut Torflaute. Córdoba und die Bundesliga – das schien einfach nicht zu passen.
Heute lässt sich korrigieren: Es passt. Richtig gut sogar. Es hat dafür einen wie Gisdol gebraucht, der seinen Torjäger stützt und Sicherheit gibt. Mittlerweile ist sein Trainer wohl nicht mehr der einzige, der Córdobas Leistung mit einem „geil“ kommentiert.
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