Die sportliche Dominanz der Bundesliga ist inhärenter Markenkern, gesunde Wirtschaftszahlen Vereinsräson und stolzes Aushängeschild des FC Bayern. Kein Top10-Klub hat so wenig Umsatzrückgang hinnehmen müssen wie der Rekordmeister. Von Verkaufsverein kann daher keine Rede sein.

In Deutschland dominiert der FC Bayern seit Jahren. Auch wenn sich der Rekordmeister im DFB-Pokal immer mal wieder seltsame Aussetzer leistet, die Meisterschaft wird mutmaßlich auch in diesem Jahr – zum 32. Mal – nach München gehen.
Bayern erklimmen das Treppchen
International ist der deutsche Primus ebenfalls voll mit dabei und erwischte in der Champions League mit dem FC Villarreal das wohl einfachste Los. Im Halbfinale könnte dann der FC Liverpool und Jürgen Klopp auf die Bayern warten. Finanziell sind die Münchner den Reds bereits enteilt.
In der aktuellen Geldrangliste von ‚Deloitte‘ landen die Bayern das erste mal seit der Saison 2013/14 wieder auf dem Stockerl. Hinter Manchester City (644,9 Millionen) und Real Madrid (640,7 Millionen) belegt der FCB mit einem Umsatz von 611,4 Millionen Euro den dritten Platz.
Der potenzielle Champions League-Halbfinalgegner von der Merseyside rangiert hinter dem FC Barcelona (582,1 Millionen), Manchester United (558 Millionen) und Paris St. Germain (556,2 Millionen) mit 550,4 Millionen Euro auf dem siebten Platz.
Geringster Umsatzrückgang
Wie gut der deutsche Rekordmeister wirtschaftet, zeigt vor allem der Vergleich mit dem Vorjahr. Trotz Corona betrug der Umsatz-Rückgang lediglich vier Prozent, der geringste Wert innerhalb der Top10.
‚Deloitte‘ betrachtet in der jährlichen ‚Football Money League‘-Studie ausschließlich den Umsatz der Vereine. Über den Gewinn treffen die Londoner Wirtschaftsprüfer keine Aussagen. Dennoch stellt sich die Frage, woher die Diskussion kommt, die Bayern möchten dem Vorbild von Borussia Dortmund (Platz zwölf, 365,7 Millionen) nacheifern und sich stärker als Verkaufsverein ausrichten.
Der ‚kicker‘ berichtete Ende Februar, dass künftig vor allem Spieler im Alter von 20 bis 22 Jahren verpflichtet, einige Jahre weiterentwickelt und dann gewinnbringend verkauft werden sollen. Ein radikaler Bruch mit allem, für was die Bayern seit Jahrzehnten in Sachen Transfer- und Kaderplanung stehen.
Hainer widerspricht
„Nein. Der FC Bayern hat seine Rolle auf der internationalen Bühne längst gefunden – und interpretiert sie seit Jahrzehnten absolut perfekt“, widerspricht nun Herbert Hainer gegenüber der ‚tz‘.
Laut dem Bayern-Präsident steht der Klub „sportlich wie wirtschaftlich weiterhin hervorragend da“. Im Gegensatz zu „vielen anderen Vereinen“, die sich „aktuell neu ausrichten müssen“. Und Hainer ist sich sicher, dass die Bayern auf dem Transfermarkt immer das letzte Wort haben werden: „Wir sind selbstbewusst genug, um sagen zu können, dass wir auch in der Zukunft so stark sein werden, Anfragen mit einem Nein zu beantworten.“
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