Wechsel zu „Piranha“-Berater: Bayern reagiert im Sané-Poker
Kurz vor der Vertragsverlängerung wechselte Leroy Sané den Berater. Die eigentlich abgeschlossenen Gespräche werden nun neu angesetzt. Dem FC Bayern drohen zähe Verhandlungen – die Bosse gehen prophylaktisch auf Kuschelkurs.

Mit einigen starken Leistungen im Saisonendspurt schien sich Leroy Sané (29) beim FC Bayern einen neuen Vertrag gesichert zu haben. Die Gespräche in den vergangenen Wochen liefen dem Vernehmen nach harmonisch und respektvoll. Ein neuer Dreijahresvertrag sollte es werden, streng leistungsbezogen. Doch kurz vor der Vertragsunterschrift überraschte der Flügelspieler alle.
Sané schien plötzlich nicht mehr zufrieden – und wechselte die Berateragentur. Und damit auch die Strategie? Der neue Ansprechpartner für den FCB ist ein alter Bekannter: Pini Zahavi, den Bayern-Patron Uli Hoeneß bei den Vertragsverhandlungen mit seinem Klienten David Alaba (32) einst als „geldgierigen Piranha“ bezeichnet hatte.
Zahavi nicht immer einfach
Dieser „freue“ sich schon auf die anstehenden Gespräche mit dem Klub. Das könnte auch als eine Drohung beziehungsweise Ankündigung einer harten Verhandlungsphase aufgefasst werden. Die Münchner Bosse spielen die neue Situation in der Öffentlichkeit allerdings herunter.
„Ich kenne seine Beweggründe nicht […]. Wir haben in der Regel fast immer ein Übereinkommen mit Zahavi getroffen. Ich bin von Haus aus Optimist. Leroy hat oft genug gesagt, dass er bleiben will“, erklärte FCB-Präsident Herbert Hainer in einer Medienrunde.
CEO Jan-Christian Dreesen setzt seine Hoffnung in das Verhandlungsgeschick seines Sportvorstands: „Leroy spielt eine gute Saison. Zahavi ist ein erfahrener Agent, nicht immer einfach in den Verhandlungen. Aber so ist es halt. Wir werden schauen, was daraus wird. Max Eberl ist gefordert, er macht das hervorragend mit Christoph Freund.“
Worum geht es Sané?
Zehn Millionen Euro Jahresgehalt sollte Sané erhalten und damit fünf Millionen weniger als ihm in seinem aktuellen Vertrag zugesichert werden, der Stand jetzt im Sommer ausläuft. Dieses Fixum hätte er sich durch einige Boni noch um vier bis fünf Millionen aufbessern können. Für den Linksfuß eine klare Gehaltskürzung. Diese schien allerdings in den vergangenen Monaten die einzige Chance auf einen Anschlussvertrag beim neuen deutschen Meister.
Nach acht Toren und vier Vorlagen in der Bundesliga seit Anfang Januar will Sané jedoch offenbar noch einmal nachverhandeln. Unklar ist derzeit, ob es lediglich um einen Unterschriftsbonus geht oder um ein aufgebessertes Gesamtangebot.
Der Angreifer soll weiter Anfragen aus der Premier League haben und befindet sich nun in einer besseren Verhandlungssituation als noch vor einigen Wochen. Klar scheint: Eine Entscheidung um Sané wird es zeitnah nicht geben.
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