Belgien-Debüt und Traumtor: Wie geht es weiter mit Doku?

von Tristan Bernert
3 min.
Jérémy Doku nach seinem Tor im Länderspiel gegen Island @Maxppp

In seinem ersten Startelfeinsatz für die belgische Nationalmannschaft erzielte Jérémy Doku gleich einen sehenswerten Treffer. Der Weg des 18-jährigen Flügelspielers zu einem Topklub scheint vorgezeichnet.

Ein Vertikalpass von Kevin De Bruyne, eine schnelle Körpertäuschung, ein flinker Haken und ein platzierter Rechtsschuss reichten Jérémy Doku, um sein erstes Länderspieltor zu erzielen. Beim gestrigen 5:1-Sieg gegen Island sorgte der junge Belgier so für den sehenswerten Schlusspunkt – es war sein erster Einsatz für die Roten Teufel von Beginn an.

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Belgiens siebtjüngster Torschütze aller Zeiten (18 Jahre und 104 Tage) war es dann auch, der nach dem Spiel die Aufmerksamkeit der Medien auf sich zog. Doku musste Rede und Antwort stehen.

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Im Zentrum der Aufmerksamkeit

Ob er sein Tor bereits gesehen habe? „Ich habe es mir tatsächlich schon angeschaut und ich werde es noch ein paar Mal öfter tun.“ Warum er nach seinem Tor den Finger auf den Mund gelegt hat? „Viele Leute sagten, ich wäre zu jung und hätte die Nominierung nicht verdient. Das war für sie.“ Ob er mit seiner Leistung zufrieden ist? „Am Anfang war ich nicht ich selbst. Ich habe einige Ballannahmen verpasst und dachte mir nur ‚Hä‘? Beim nächsten Mal wird es besser sein. (zitiert via ‚Het Laatste Nieuws‘)“

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Daran, dass es noch zahlreiche nächste Male geben wird, zweifelt in Belgien keiner mehr. Doku gilt als eines der größten Talente der Nation und ist unumstrittener Stammspieler beim RSC Anderlecht. Das Lob fliegt ihm zu – auch von seinen Teamkollegen. „Er ist flink, schnell und kann dribbeln. Natürlich macht er manchmal Fehler, aber wer macht das nicht? Er ist ein echter Rohdiamant“, adelt De Bruyne.

Sebastiaan Bornauw, Innenverteidiger des 1. FC Köln, der Doku aus gemeinsamer Zeit in Anderlecht und der U21-Nationalmannschaft kennt, sieht im 18-jährigen Flügelspieler einen Mann für die Bundesliga. „Er ist so schnell und physisch sehr stark. Ich denke in einem Land wie Deutschland könnte er auch mental noch einiges lernen. Er hätte dort mit Sicherheit Erfolg“, sagte er bereits im April gegenüber ‚Voetbalkrant‘.

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Interesse aus dem Ausland

Passend dazu gab es im Frühjahr tatsächlich Gerüchte um einen Wechsel in die Bundesliga. Gleich mehrere deutsche Klubs sollen Interesse an Doku zeigen – nach den jüngsten Leistungen wird sich das kaum geändert haben. Der Kreis der Bewerber aus der Bundesliga, die sich den schnellen Rechtsfuß aber überhaupt leisten können, ist gleichzeitig aber wohl geschrumpft.

Zumal auch internationale Topklubs um Doku buhlen. Der FC Liverpool bemüht sich bereits seit einiger Zeit um die Dienste des 18-Jährigen. Laut ‚Het Laatste Nieuws‘ versuchte der LFC bereits vor zwei Jahren, das Toptalent zu verpflichten. Doku und seine Eltern schauten sich die Gegebenheiten an der Anfield Road an, sagten den Reds aber ab.

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Tendenz Verbleib

Ein ähnliches Schicksal wird die interessierten Klubs wohl auch in dieser Transferperiode ereilen. Doku ist zwar nur noch bis 2022 an Anderlecht gebunden, verlängerte aber erst Anfang des Jahres seinen Vertrag. Die geringe Laufzeit lässt sich mit dem damaligen Alter des Belgiers erklären: Als Minderjähriger durfte Doku keinen längerfristigen Kontrakt unterschreiben.

Bis zum Ende der Transferperiode kann zwar noch einiges passieren. Doch gilt es zurzeit als wahrscheinlicher, dass der 18-Jährige bald seinen ersten vollwertigen Profivertrag unterschreiben wird, als dass er Anderlecht den Rücken kehrt. Über kurz oder lang wird aber ein Topklub zuschlagen – vielleicht auch aus der Bundesliga.

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