Kredit verspielt: „Dauerurlauber“ Özil im Abseits
In der abgelaufenen Rückrunde sah es so aus, als könnte Mesut Özil unter Mikel Arteta noch einmal eine Renaissance beim FC Arsenal erleben. Mittlerweile ist der Spielmacher wie bereits zuvor auf dem Abstellgleis – und sorgt mit einer kuriosen Rettungsaktion abseits des Platzes für Aufmerksamkeit.

Der FC Arsenal ist recht erfolgreich in die neue Spielzeit gestartet. Vor Saisonstart gewann man den Community Shield, schaltete im Ligapokal erst Leicester City und anschließend den FC Liverpool aus und gewann drei der ersten vier Ligaspiele. Mesut Özil verfolgte all das bislang von der Tribüne aus – offiziell fehlt der 31-Jährige aufgrund von Rückenproblemen.
Mittlerweile macht sich allerdings Unmut innerhalb des Arsenal-Teams breit. Laut der ‚Sport Bild‘ hat Özil inzwischen sämtlichen Kredit bei seinen Mitspielern verspielt. Der Vorwurf: Der ehemalige Nationalspieler befinde sich seit geraumer Zeit im „Dauerurlaubsmodus“ und trainiere wenig. Seine Kapitänsbinde trägt mittlerweile Pierre-Emerick Aubameyang.
Der frühere Arsenal-Profi Emmanuel Petit fasste die Situation des Weltmeisters von 2014 zuletzt treffend zusammen: „Es ist schon tragisch, wie seine Karriere verläuft. Özil war jahrelang ein überragender Fußballer. Aber es sieht aus, als ob er auf seine Rente wartet.“
Dienstältester Gunner
Seit 2013 ist Özil mittlerweile bei Arsenal und nach dem Verkauf von Ersatzkeeper Emiliano Martínez nun auch dienstältester Profi bei den Gunners. In 254 Pflichtspielen stehen 44 Treffer sowie 77 Assists zu Buche – ob noch Scorerpunkte im letzten Vertragsjahr des Kreativkopfs hinzukommen, ist nach aktuellem Stand sehr fraglich.
Ins lauf- und pressingintensive Spiel, das Arsenal inzwischen spielt, passt der Topverdiener des Klubs nicht mehr. Parallelen zu Gareth Bales Situation sind erkennbar. Der Waliser fiel zusätzlich zu seiner Zuschauerrolle auch immer öfter abseits des Platzes mit fragwürdigen Aktionen auf – so auch Özil.
Gehaltsverzicht fürs Maskottchen
Als der FC Arsenal am gestrigen Dienstag bekanntgab, aufgrund der ohne Zuschauer stattfindenden Partien für eine Weile auf Vereinsmaskottchen Gunnersaurus zu verzichten und den entsprechenden Mitarbeiter freizustellen, war Özil zur Stelle.
Solange er Arsenal-Spieler sei, wolle er das komplette Gehalt aus eigener Tasche übernehmen, postete er öffentlichkeitswirksam auf seinen Social-Media-Kanälen. Ein kleiner Gehaltsverzicht für jemanden, der rund 20 Millionen jährlich einstreicht. Was bei den Fans zu Begeisterung führte, könnte intern für den endgültigen Bruch gesorgt haben.
Laut englischen Medienberichten war Özil einer von drei Spielern, die zu Beginn der Corona-Pandemie einen Gehaltsverzicht ausschlugen. Bei einer finanziellen Entscheidung des Klubs fällt das einstige Aushängeschild seinem Klub nun öffentlich in den Rücken. Es könnte ein unschönes Abschiedsjahr für den in zehn Tagen 32-Jährigen werden.
Weitere Infos