Plötzlich im Formtief: Woran es bei Füllkrug hakt

von Dominik Schneider
3 min.
Niclas Füllkrug 2324 Borussia Dortmund @Maxppp

Seit seinem Wechsel von Werder Bremen zu Borussia Dortmund weiß Niclas Füllkrug noch nicht zu überzeugen. Der Torschützenkönig der vergangenen Saison sucht weiter nach seiner Top-Form.

Dass Borussia Dortmund im Sommer Niclas Füllkrug von Werder Bremen verpflichten konnte, war ein kleiner Coup. Der 30-jährige Mittelstürmer schnappte sich vergangene Saison die Torjägerkanone in der Bundesliga und startete zudem in der Nationalmannschaft durch. Dementsprechend war sein Name auch mit zahlreichen Klubs in Verbindung gebracht worden. Der Zuschlag ging an den BVB.

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Nach 14 Einsätzen im Dress der Schwarz-Gelben lässt sich feststellen, dass Füllkrug noch nicht so recht angekommen ist. Wettbewerbsübergreifend gelangen dem Rechtsfuß lediglich drei Tore. Zu wenig für die Ambitionen der Borussia, zu wenig für die eigenen Ambitionen des Torjägers. Auch als Wandspieler mit dem Rücken zum Tor hat Füllkrug noch gewaltig Luft nach oben. Zwei Assists sind die magere Ausbeute aus der laufenden Spielzeit. Am Samstag im Topspiel gegen den FC Bayern (0:4) blieb Füllkrug auf ganzer Linie blass.

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Schwache Werte

Füllkrugs Werte laut Datenanbieter ‚fbref.com‘ sprechen Bände. Mit 2,16 schusserzeugenden Aktionen pro Spiel gehört Füllkrug in der Bundesliga zu den schwächsten 18 Prozent aller Profis. Das zeigt, wie gering sein Einfluss auf das Offensivspiel der Dortmunder derzeit ist. Der Stürmer selbst strahlt zudem nur wenig Torgefahr aus.

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Sein persönlicher xGoal-Wert ohne Elfmeter liegt bei 0,38 pro Spiel. Harry Kane (30/FC Bayern/0,84), Loïs Openda (23/RB Leipzig/0,55), Serhou Guirassy (27/VfB Stuttgart/0,50), Maximilian Beier (21/TSG Hoffenheim/0,55) oder Victor Boniface (22/Bayer Leverkusen/0,87) sind Füllkrug dahingehend um einiges voraus.

Dortmunds Alternativen

Dass Edin Terzic weiterhin auf Füllkrug als klare Stammkraft auf der Neun zählt, liegt am Mangel an Alternativen. Sébastien Haller kam mit besorgniserregenden Fitnesswerten aus der Sommerpause. Dass die Ausdauerleistung des Ivorers zu wünschen übrig lässt, liegt aber wohl am natürlichen Verlauf nach der Chemotherapie. Kritik wäre deshalb unangebracht. Dennoch ist Haller aktuell keine Option, um Füllkrug zu ersetzen.

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Dann wäre da noch Youssoufa Moukoko. Für den 18-Jährigen springen momentan nur wenige Einsatzminuten heraus. Terzic setzt nicht auf das Sturmjuwel, bringt ihn stattdessen meist als Joker. In allen drei Wettbewerben erzielte Moukoko zwei Tore, benötigte dafür nur 225 Minuten. Damit ist er statistisch deutlich effektiver als Füllkrug. Allerdings hat Moukoko physisch gegenüber dem Ex-Bremer das Nachsehen und ist darüber hinaus ein völlig anderer Spielertyp. In das Terzic-System passt Moukoko deshalb nicht wirklich.

Auswirkungen auf Nationalelf

Langfristig könnte sich Füllkrugs Form auch auf die Nationalmannschaft auswirken. Bundestrainer Julian Nagelsmann wird sicher ein Auge auf den gebürtigen Hannoveraner und seine Leistungen im Klub haben. Aber auch für Nagelsmann gilt: Massig Optionen auf der Neun gibt es nicht. Kevin Behrens (32/Union Berlin), Phillip Tietz (26/FC Augsburg), Mergim Berisha (25/TSG Hoffenheim) oder Davie Selke (28/1. FC Köln) fallen qualitativ im Vergleich zu Füllkrug ab. Nagelsmann ist deshalb darauf angewiesen, dass Dortmunds Angreifer fit und in Form ist.

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In den beiden Länderspielen gegen die USA (3:1) und Mexiko (2:2) erzielte Füllkrug jeweils ein Tor. Seine Werte mit dem Adler auf der Brust stimmen, insgesamt stehen neun Tore in elf Einsätzen zu Buche. Hinsichtlich der bevorstehenden Europameisterschaft in Deutschland im kommenden Sommer bleibt deshalb nur zu hoffen, dass Füllkrug diese Quote hält. Dabei würde sicherlich auch helfen, wenn ihm das auch im Trikot des BVB gelingt.

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