BVB: Zorc über die Haaland-Zukunft & den Transferplan

von Tobias Feldhoff - Quelle: Welt
3 min.
Michael Zorc schaut sich in Portugal um @Maxppp

Erling Haaland zählt zu den begehrtesten Spielern in Europa. Das heißt im Umkehrschluss allerdings nicht, dass der BVB schon im Sommer verkaufen muss.

In den vergangenen Jahren hat sich Borussia Dortmund einen gewissen Status erarbeitet. In sportlicher Hinsicht ist man leidlich erfolgreich, kann dem FC Bayern aber immer nur phasenweise das Wasser reichen. Auf dem Transfermarkt hingegen macht man vieles richtig. Zahlreiche junge Talente entwickelten sich beim BVB zu Stars – und füllten im Anschluss die Vereinskasse.

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Dies wird sicher auch zu gegebenem Zeitpunkt bei Erling Haaland (20) der Fall sein. Allerdings noch nicht allzu bald, wenn es nach dem Wunsch der Dortmunder geht. Über das vermeintliche Interesse von Real Madrid sagt Manager Michael Zorc im Interview mit der ‚Welt am Sonntag‘. „Ich muss hier keine Spekulationen kommentieren. Ich denke, dass Erling weiß, dass er bei uns zurzeit eine sehr gute Entwicklung durchläuft und dass es ihm guttut hierzubleiben.“

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Klar sei aber auch: „Wenn er uns irgendwann irgendwohin verlassen sollte, käme nur eine Handvoll Klubs infrage. Aber wir versuchen, ihn aus sportlichen Gründen so lange wie möglich zu halten.“ Sollte die Champions League noch erreicht werden, stellt sich diese Frage im Sommer voraussichtlich nicht. Für 2022 wurde jedoch dem Vernehmen nach eine Art Ausstiegsklausel vereinbart, die es Haaland gestattet, für festgeschriebene 75 Millionen zu wechseln.

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Gute Transfers auch Glückssache

Dass jene 75 Millionen zu diesem Zeitpunkt längst nicht mehr dem reellen Marktwert des Knipsers entsprechende, ist jedem beim BVB klar. Doch zur Wahrheit zählt auch, dass man den Neuzugängen gewisse Zugeständnisse machen muss, will man der Konkurrenz wie so oft die lange Nase zeigen.

„Gute Transfers hängen oft vom Timing ab. Manchmal haben wir einen Spieler im Blick, der aber nur zu einem ganz bestimmten Zeitfenster verfügbar ist“, erläutert Zorc, „Haaland haben wir im vergangenen Winter ja dank einer Klausel in seinem Vertrag mit Salzburg verpflichten können. Ich weiß nicht, ob das sonst möglich gewesen wäre.“

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Der Lauf der Dinge

Dass Spieler der Marke Haaland oder auch der ebenfalls heiß umworbene Jadon Sancho (20) irgendwann noch eine Etage höher spielen wollen, stört Zorc nach eigener Aussage nicht. „Das ist einfach der Situation geschuldet, dass es nach wie vor einige Klubs gibt, die sportlich und wirtschaftlich über uns stehen“, befindet der BVB-Manager.

Zorc glaubt „trotzdem, dass wir diese Abgänge in den vergangenen Jahren gut kompensiert haben.“ Dementsprechend nimmt man den Status als Weiterentwickler bei den Dortmundern klaglos an: „Wir können nicht sagen: Von uns muss niemand mehr irgendwohin wechseln.“

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BVB als Talente-Magnet

Zukünftig werden die Schwarz-Gelben einen ähnlichen Fokus setzen. Schließlich hat man bei den Verhandlungen um potenzielle Youngsters gute Argumente auf seiner Seite. „Wenn du ihnen zeigen kannst, dass am Samstag, 15.30 Uhr oder 18.30 Uhr, viele junge Talente in unserer Aufstellung stehen, dann ist das der Beweis, dass es hier für sie eine Chance gibt, regelmäßig auf hohem Niveau zu spielen und sich zu entwickeln“, erklärt Zorc.

Dies sei anders als beispielsweise in der Premier League. Dort spielen die Talente laut Zorc „meist in untergeordneten Wettbewerben“. Der BVB sei an der Stelle schichtweg die bessere Adresse: „Wir bieten jungen Spielern eine Plattform. Am Ende aber ist es eine Leistungskultur. Durchsetzen müssen sie sich schon selbst.“

Zur Erinnerung: Auch um Haaland, Sancho oder vor einigen Jahren Ousmane Dembélé (23) buhlten Klubs mit noch höherem Renommee als die Borussia. Dass sich die drei für den Bundesligisten entschieden, haben sie aber allesamt nicht bereut. Und zahlreiche andere große Talente verfolgen solche Entwicklungen sehr genau – dessen sind sich Zorc und Co. genau bewusst.

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