Koeman: Warum Messi ein „Tyrann“ war

von Dominik Schneider - Quelle: Voetbal International
2 min.
Der Stuhl von Ronald Koeman wackelt derzeit gehörig @Maxppp

Lionel Messis Abgang riss tiefe Wunden in die Barça-Seele. Ronald Koeman gewährt nun einige interessante Einblicke in die Arbeit mit dem Superstar.

Ronald Koeman steht im Fokus der internationalen Sportmedien. Der Niederländer sitzt beim FC Barcelona nicht mehr fest im Sattel. Im Interview mit ‚Voetbal International‘ spricht Koeman allerdings nicht über seinen Job, sondern über die Zusammenarbeit mit Lionel Messi, dem Weltstar, der die Katalanen im Sommer verließ.

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Zwischen Koeman und dem Torjäger soll es zwischenzeitlich gekriselt haben. Davon ist in den Aussagen des Trainers aber nichts zu spüren. Vielmehr lobt Koeman seinen ehemaligen Schützling über den sprichwörtlichen Klee. „Alles, was man einem Fußballspieler beibringen möchte, wie man Situationen erkennt, wie man den Ball unter Druck annimmt, wie schnell er ist, wie er abschließt – bei Messi ist alles eine Zehn“, sagt der Barça-Coach.

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Rondo machte Messi zum „Tyrann“

Laut Koeman kannte Messi im Training keinen „Schnickschnack“. Bei den Übungen habe es manchmal Spieler gegeben, die „anfingen, leichte Bälle zu schlagen, ein bisschen herumzualbern“. Bei Messi sei allerdings alles „bumm, bumm, bumm, bumm“ gewesen. Der Argentinier habe „funktional“ trainiert, wollte „immer gewinnen“.

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Vor dem Training spielt die Barça-Mannschaft regelmäßig ein Rondo. Dabei sei es üblich, dass „Spieler in der Mitte eine Extrarunde drehen“, sobald den Akteuren, die den Kreis bilden, 20 Kontakte gelingen. Passiert dies dreimal in Folge, so gibt es für die beiden Spieler in der Mitte „Schläge auf den Kopf“.

Auf Koemans Frage an Messi, wie oft er davon betroffen gewesen sei, antwortete La Pulga: „Einmal.“ Das Resultat spiegelte den Ehrgeiz des Ballvirtuosen deutlich wider: „Messi war eine Woche lang sehr wütend darüber. Wirklich, ein Tyrann.“ Der 58-Jährige ergänzt: „Das ist nicht normal.“

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Hohe Erwartung an Mitspieler

Auf das Trainingsniveau hatte Messis Anwesenheit einen positiven Effekt, wie Koeman anhand einer weiteren Anekdote erklärt: „Neulich habe ich gesehen, wie Ansu Fati aus drei Metern Entfernung neben das Tor geschossen hat, einfach aus Unkonzentriertheit. Das hätte er nicht gemacht, wenn Messi noch da gewesen wäre. Messi hätte ihn zurechtgewiesen, er wäre wütend geworden.“

Der Abgang in Richtung Paris hat laut Koeman nicht nur im Training Spuren hinterlassen. Vor allem für die jüngeren Spieler sei er extrem wichtig gewesen. Aber auch das Umfeld des Klubs sei betroffen. „Es war ein Schock für die ganze Stadt, dass er jetzt nicht hier ist“, resümiert der Übungsleiter.

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