Léandre Tawamba im FT-Interview: „Die Bundesliga wäre eine Ehre“

von Steffen Röck - Quelle: FT-Exklusiv
4 min.
Léandre Tawamba im Gespräch mit FT @Maxppp

Kameruns Nationalspieler Léandre Tawamba trifft für den serbischen Klub Partizan Belgrad national wie international am Fließband. Schon im Winter standen deutsche und internationale Vereine Schlange. Im Sommer könnte ein Wechsel Realität werden. Tawamba hat mit FT über seinen nächsten Schritt gesprochen.

FT: Nach einem persönlich tollen Saisonverlauf wurden Sie Ende März mit Ihrem ersten Länderspiel gegen Kuwait belohnt. Sind Sie stolz, von Nationaltrainer Alexandre Belinga nominiert und eingesetzt worden zu sein?

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Léandre Tawamba: Es ist eine große Ehre für mich, mein Land im Trikot der Unzähmbaren Löwen zu repräsentieren. Ich bin froh, dass ich die Chance bekommen habe, auf dem Platz zu stehen und die Mannschaft bei ihrem Sieg zu unterstützen (3:1, Anm. d. Red.).

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Die Nominierung ist eine Belohnung für Ihre starken Leistungen im Trikot von Partizan Belgrad. Fühlen Sie sich in Serbien wohl?

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Ein Teil des geschichtsträchtigen Vereins Partizan Belgrad zu sein, erfüllt mich mit großem Stolz. Die Menschen in Serbien sind fußballverrückt und sehr freundlich. Ich bin glücklich, dass ich ihnen mit meinen Toren für Partizan etwas auf dem Platz für ihre Herzlichkeit zurückgeben kann.

Sie sind ein Mittelstürmer mit Gardemaß (1,89 Meter, 85 Kilogramm). Sie werden jedoch ebenfalls oft als Hängende Spitze eingesetzt. Bitte beschreiben Sie uns Ihre Stärken auf dem Platz.

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Es obliegt mir nicht, über meine Stärken zu urteilen – das überlasse ich gerne den anderen. Aber ich kann sagen, dass ich mich auf allen Positionen im Angriff wohlfühle. Ich gebe immer alles für das Team und die Zuschauer – ob ich das Tor selbst schieße oder es vorbereite, spielt dabei keine Rolle. Für mich ist die Hauptsache, dass wir als Mannschaft Erfolg haben. Dennoch bin ich natürlich stolz, dass ich bisher mit meinen Toren und Vorlagen zu unserer guten Saison beitragen konnte.

Bisher wurde Ihre Karriere von Stationen in insgesamt sechs verschiedenen Ländern geprägt. Ihr Vertrag mit Partizan läuft noch bis Dezember 2019. Würden Sie trotzdem eine neue Herausforderung annehmen, wenn Sie im Sommer die Möglichkeit dazu hätten? Vor allem, wenn Klubs aus großen Ligen Sie kontaktieren würden?

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Ich fühle mich wohl in Belgrad, aber natürlich freut es mich, dass meine Leistungen in dieser Saison auch international nicht unbemerkt geblieben sind. Wie bereits betont, gebe ich immer 100 Prozent für meinen Verein und dieser heißt aktuell Partizan Belgrad. Was anschließend im Sommer passiert, müssen wir abwarten. Ich bin in jedem Fall bereit für eine neue Herausforderung.

Aufgrund Ihrer zahlreichen Torbeteiligungen (29 Scorerpunkte in 48 Pflichtspielen) in der serbischen Liga und in der Europa League werden Gerüchte über ein mögliches Interesse von Vereinen wie Newcastle United, Olympiakos Piräus und AAA Gent sowie zahlreicher weiterer Teams nicht abreißen. Wie konkret waren die Anstrengungen dieser Klubs im Winter?

Ja, es gab Interesse von verschiedenen internationalen Vereinen, unter anderem aus Frankreich, Deutschland, Belgien, China sowie weiteren Ländern. Natürlich freut es mich, dass es internationales Interesse an meiner Person gibt, aber ich habe mich im Winter nicht mit einem Wechsel beschäftigt, weil ich die Saison mit Partizan Belgrad erfolgreich zu Ende spielen will. Wir haben eine tolle Mannschaft zusammen und dies auch mit einer starken Europa League-Saison unter Beweis gestellt. Mein Berater und ich werden uns im Sommer mit dem Verein zusammensetzen und die Möglichkeiten besprechen.

Die Bemühungen aus Deutschland, Frankreich, Belgien und China, sich ein genaues Bild von Ihnen zu machen, sind Ihnen bekannt. Inwieweit werden Sie in Ihrem Spiel von den Scouts beeinflusst?

Ich gebe in jedem Spiel alles für meinen Verein. Es ist schön zu wissen, dass meine Leistungen Beachtung finden, aber auf dem Platz spielt es für mich keine Rolle, ob Scouts auf der Tribüne sitzen oder nicht. Mein Ziel ist es immer, zu gewinnen und gute Leistung zu bringen, der Rest kommt dann von ganz alleine.

In diesem Zusammenhang ist es natürlich für unsere Leser interessant, ob es ein deutsches Team gibt, das Sie besonders bewundern und für das Sie gerne auflaufen würden.

Deutschland ist eine absolute Fußballnation – viele enthusiastische Fans, großartige Stadien und eine super Infrastruktur. In der Bundesliga gibt es viele tolle Vereine mit hervorragenden Spielern. Da möchte ich hier keinen Klub besonders hervorheben.

Können Sie sich vorstellen, in naher Zukunft in der deutschen Bundesliga zu spielen oder gibt es eine andere europäische Liga, die Sie bevorzugen würden?

Auf jeden Fall. Deutschland ist mit seiner Fußballhistorie, den Fans, den Stadien und den traditionsreichen Vereinen für jeden Fußballer interessant. Es wäre eine Ehre, einmal für einen deutschen Verein auflaufen zu dürfen.

Zudem sehe ich es als Privileg an, als Fußballspieler viele unterschiedliche Länder kennenlernen zu dürfen. Ich habe immer versucht das Maximum aus meinen Aufenthalten mitzunehmen. Besonders auf das Erlernen der Sprachen habe ich immer großen Wert gelegt.

Für Belgrad spielen Sie momentan so effizient wie noch nie in Ihrer Karriere – nicht nur in der Liga, sondern auch in europäischen Wettbewerben. Wie lauten Ihre persönlichen Ziele? Gibt es noch weiteren Raum für Verbesserungen?

Mein Ziel ist es immer, alles für meinen Klub zu geben und als Mannschaft erfolgreich zu sein. Dem ordne ich alles unter. Es war eine großartige Erfahrung, mit Partizan Belgrad auch auf internationaler Bühne mein Können unter Beweis zu stellen. Dass ich dieses Jahr mit meinen sechs Toren im internationalen Wettbewerb etwas zu unserer Leistung beitragen konnte, freut mich natürlich sehr.

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