Bei Schalke 04 hat Sidney Sam schon länger keine Zukunft mehr. Dafür aber einen gut dotierten Vertrag. Im Sommer muss sich der Ex-Nationalspieler entscheiden, wie es weitergeht: ambitioniert oder gemütlich?

Als vermeintliches Super-Schnäppchen wechselte Sidney Sam 2014 zu Schalke 04. Für 2,5 Millionen Euro durfte der Rechtsaußen Bayer Leverkusen verlassen. Zuvor hatte der gebürtige Kieler die Saison seines Lebens für die Werkself gespielt.
Mit 13 Toren und neun Vorlagen machte sich der heute 29-Jährige auch für die Nationalmannschaft interessant, wurde vorübergehend als echte Option für die rechte Außenbahn gehandelt. Doch so hoch Sam im Rheinland flog, so scheppernd war der Aufprall im Ruhrgebiet.
Neue Chance in Darmstadt
Bei Königsblau konnte der fünffache Nationalspieler nie Fuß fassen und wurde teilweise in die Reserve abgeschoben. Ein fast sicher geglaubter Wechsel zu Eintracht Frankfurt scheiterte im Sommer 2015 an der medizinischen Untersuchung. Erhöhte Nierenwerte wurden damals diagnostiziert.
Im Winter fand Sam endlich einen Verein, der ihm eine Chance gab: Darmstadt 98 lieh ihn bis Saisonende aus. Am Böllenfalltor konnte der dynamische Flügelspieler das Offensivspieler zwar ankurbeln, entscheidend wusste er dem Team von Torsten Frings dennoch nicht zu helfen.
Vertragsauflösung nur Spekulation?
Für die Lilien geht es trotz des 2:1-Erfolgs gegen Sams eigentlichen Arbeitgeber mit hoher Wahrscheinlichkeit zurück in Liga zwei: ohne Sidney Sam. Dessen Vertrag auf Schalke ist noch bis 2018 datiert.
Dem ‚kicker‘ zufolge würde er diesen gerne auflösen und eine neue Herausforderung suchen. Aber nicht in Darmstadt. Sam wolle in der Bundesliga bleiben.
FT fragte bei Sams Berateragentur SportsTotal nach, ob eine Vertragsauflösung eine Option sei. Man wolle „Spekulationen nicht kommentieren“, entgegnet ein Sprecher.
Zwei Optionen im Sommer
Doch nur Spekulation? Klar ist, Sam hat zwei Optionen: Entweder er lässt seinen sehr gut dotierten Vertrag noch ein Jahr lang ausklingen – oder er greift sportlich noch einmal an, denn langsam wird es Zeit dafür.
Im Januar wird er 30 Jahre alt. Und mit seinen durchaus ansprechenden Leistungen in Darmstadt dürfte er sich auch ins Blickfeld von aktuellen oder designierten Bundesligisten gespielt haben – sofern er bereit ist, deutliche Gehaltseinbußen hinzunehmen.
Dagegen spricht allerdings seine jüngere königsblaue Vergangenheit. Den Ruf als Söldner und verletzungsanfälliger Spieler hat er weg. Eine Verpflichtung wäre somit immer auch ein Risiko. Eine Ablöse kommt daher nicht in Frage. Zumindest, wenn Sam in Deutschland bleiben will.
Weitere Infos