Der SC Freiburg kann bereits jetzt auf eine erfolgreiche Saison zurückblicken, dabei bestehen noch Außenseiterchancen auf den Einzug ins internationale Geschäft. Anders als in der Vergangenheit droht dem Klub im Sommer kein Ausverkauf. Einige Leistungsträger verlängerten stattdessen in den zurückliegenden Wochen.
Alle Jahre wieder wird der SC Freiburg Opfer seines eigenen Erfolgs und musste oft dabei zusehen, wie hoffnungsvolle Spieler den Weg in die weite Fußballwelt suchten. Alleine im vergangenen Sommer mussten die Breisgauer mit Luca Waldschmidt, Robin Koch und Stammkeeper Alexander Schwolow eine wichtige Achse ziehen lassen. Das Trio war maßgeblich an der erfolgreichen Spielzeit 2019/20 beteiligt, in der Freiburg das internationale Geschäft nur um einen Punkt verpasste.
Auch in dieser Saison kratzt der SCF als Tabellenneunter an den Europapokalrängen. Mit Roland Sallai (23), Lukas Kübler (28) und Philipp Lienhart (24) bekannten sich jedoch drei Stammspieler in den zurückliegenden Tagen zum Klub und unterzeichneten jeweils neue Arbeitspapiere.
„Sind ein gesunder Verein“
Cheftrainer Christian Streich sieht die Entwicklung positiv, wie er auf der heutigen Pressekonferenz mitteilte: „Sie sind in einem guten Verein, einer guten Mannschaft und sie verbessern sich. Wir gehen in ein neues Stadion und sind ein gesunder Verein. Das sind viele Argumente, dass die Spieler sagen, wir bleiben gerne hier.“
„Das sind gute Spieler“, fuhr Streich fort, „aber es sind auch die Möglichkeiten gegeben, dass sie hier besser werden.“ Wie beispielsweise Innenverteidiger Lienhart. Der Österreicher, der 2018 nach einer erfolgreichen Leihe für zwei Millionen Euro von Real Madrid fest nach Freiburg kam, verpasste in dieser Spielzeit bislang kein Pflichtspiel und hat gute Chancen, an der anstehenden Europameisterschaft teilzunehmen. Dort hätte der Abwehrspieler die Möglichkeit gehabt, sich ins Schaufenster zu spielen – entschied sich jedoch frühzeitig für einen Verbleib.
„Er hat eine tolle Entwicklung genommen und wir freuen uns über die Vertragsverlängerung“, lobte Streich auf FT-Nachfrage, „er hat noch Potenzial, er ist in seiner Entwicklung noch nicht am Ende. Ich habe noch einige Punkte, wo ich sage: Da ist noch Luft nach oben. Von daher ist es durchaus denkbar, dass er nochmal zwei, drei Jahre in unserem Verein spielt.“
Platz für den Nachwuchs
Vieles deutet beim Sportclub auf Kontinuität hin, große Veränderungen im Kader soll es im Sommer nicht geben. „Wir hoffen, dass man die Säulen des Teams auf jeden Fall halten kann“, fuhr Streich fort. Angereichert werden soll der Kader vor allem durch Eigengewächse.
„Wir sehen da auch schon Talente und dann hoffen wir darauf, dass der ein oder andere in den nächsten Jahren aus der Fußballschule auch zu Einsatzzeiten kommt.“ Das bewies zuletzt Mittelfeldspieler Yannick Keitel (21). Nach einem schwierigen Weg konnte sich das Eigengewächs trotz der Konkurrenz in der ersten Mannschaft festspielen.
Es wächst etwas zusammen in Freiburg, wenn auch unter Umständen wieder einmal nur auf Zeit. Offensivspieler Sallai jedenfalls scheint nach zahlreichen Vereinswechseln nun sein Zuhause gefunden zu haben und geht erstmals in seiner Profikarriere in eine dritte Spielzeit bei einem Klub. „Jetzt hat er den Vertrag verlängert, weil er nochmal besser werden kann bei uns. Wenn er ganz groß wird, dann soll er in die große Welt“, sagte Streich, „aber dann als fertiger Spieler.“
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