Hertha-Zukunft: Dárdai mit Bedingungen & Kritik

Nach dem gelungenen Klassenerhalt hat sich Pál Dárdai zu seiner Zukunft bei Hertha BSC geäußert. Zudem kritisierte der 45-Jährige die Erwartungshaltung in der Hauptstadt und der Kaderzusammenstellung.

von Georg Kreul
2 min.
Pál Dárdai gibt bei der Hertha den Ton an @Maxppp

Pál Dárdai hat es geschafft: Mit drei Unentschieden und zwei Siegen kam Hertha BSC aus der Teamquarantäne und sicherte sich am gestrigen Samstag mit dem 0:0 gegen den 1. FC Köln einen Spieltag vor Schluss den Klassenerhalt in der Bundesliga. Wie es nach der Spielzeit für ihn weitergeht, weiß Dárdai noch nicht, wie er in einer heutigen Medienrunde äußerte.

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„Ich habe auf jeden Fall meinen Vertrag bei Hertha BSC, ob bei den Profis oder bei einer U-Mannschaft: Ich bin hier und gehe nicht weg. Ich gehöre zu dieser Familie. Jetzt haben wir noch einen Spieltag. Und dann werden wir bestimmt reden. Es ist nicht meine Aufgabe, mich anzubieten. Aber ich kann die Fans beruhigen: Pál Dárdai bleibt bei Hertha BSC –in welchem Bereich, werden wir zur richtigen Zeit ansagen“, wird der 45-Jährige vom ‚kicker‘ zitiert.

Laut der ‚Bild‘ stehen die Chancen gut, dass Dárdai bleibt. Der künftige Sportvorstand Fredi Bobic soll „mit größter Wahrscheinlichkeit“ einer Weiterarbeit zustimmen.

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Mehr Teamplayer

Für Dárdai war die Aufgabe beim derzeitigen Tabellen-14. aufgrund der Kaderzusammenstellung eine Herausforderung: „Es war das Schwierigste, dass die Jungs die egoistischen Gedanken zur Seite schieben und als Team funktionieren. Es gab Momente, in denen ich gedacht habe, die sind einfach nicht lernwillig. Das sind alles gute Jungs, die wollen das eigentlich. Aber wir haben trotzdem so viele Fehler gemacht. Auch Bruno Labbadia (sein Vorgänger, Anm. d. Red.) hat bei jeder Analyse auf ähnliche Fehler hingewiesen.“

Künftig soll das Team der Berliner mehr nach den Wünschen des Trainers zusammengestellt weren. Statt einer Ansammlung von Einzelkünstlern will Dárdai mehr Leidenschaft im Hertha-Kader sehen: „In der Zukunft muss die Mischung stimmen aus Spielern, die von außen kommen und richtigen Herthanern, die aus der Akademie kommen und sich anders identifizieren mit dem Verein.“

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Weniger Big City-Club

Für den ehemaligen Mittelfeldabräumer müssen daher zunächst die Grundtugenden stimmen, bevor höhere Ziele gesteckt werden können. „Man muss einen Kader so einschätzen, dass man realistische Ziele ausgibt. Es ist viel Geld hier, aber nicht für große internationale Klasse. In Deutschland kann man damit viel anfangen, aber step by step“, erklärt Dárdai, „man muss auch lernen, dass es schwierig ist, so viele neue Spieler auf einmal zu holen.“

Dass in der kommenden Spielzeit der Großangriff auf Europa gestartet wird, glaubt der Übungsleiter der Alten Dame noch nicht so recht. „Ich sehe nicht, dass diese Mannschaft die Qualität hat, um Dritter in Deutschland zu werden und in der Champions League zu spielen. Da dürfen auch die Journalisten nicht hetzen und zu hohe Erwartungen formulieren“, fordert er, „eine gute Einschätzung, ein gutes Ziel ist das Wichtigste.“

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