Glückliches Frankreich: Gestolpert, aber nicht gefallen

von Remo Schatz
2 min.
Die Australier konnten den Franzosen den Schneid abkaufen @Maxppp

Am Ende steht gegen Außenseiter ein 2:1-Sieg für Frankreich. Geglänzt hat die Équipe Tricolor aber mitnichten. Der hochgehandelte WM-Favorit kann von Glück reden, dass die Stadien in dieses Jahr mit Hilfstechnik vollgepackt sind.

Aus neutraler Sicht war der 2:1-Erfolg der Franzosen gegen Australien vor allem eines: Eine Werbung für die technischen Neuerungen im Fußball. Dass Antoine Griezmann gefoult wurde, wurde dem starken uruguayischen Schiedsrichter Andres Cunha erst unter Einbeziehung des Videoschiedsrichters deutlich. Und beim Siegtreffer von Paul Pogba zeigte die Torlinientechnik, dass der Ball buchstäblich Millimeter hinter der Torlinie war.

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Auch wenn beide Entscheidungen völlig richtig waren, wären sie vermutlich vor einigen Jahren noch anders gefällt worden. Dass die Franzosen überhaupt das Glück bemühen mussten, müssen sie sich selbst zuschreiben.

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Vor allem Ousmane Dembélé, der ohnehin ein völlig verkorkstes erstes Jahr beim FC Barcelona hinter sich gebracht hat, war nahe am Totalausfall. Die Entscheidung von Didier Deschamps, Kylian Mbappé im Zentrum aufzubieten und Griezmann über den Flügel kommen zu lassen, war zudem ein Fehler, der erst in der zweiten Hälfte korrigiert wurde. Hinzu kam, dass die Mittelfeldzentrale um den vermeintlichen Superstar Paul Pogba sowie Bayern-Rekordtransfer Corentin Tolisso wenig bis gar kein Esprit zu versprühen vermochte.

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Giftige Australier werden nicht belohnt

Die Australier warfen ihrerseits alles rein und schafften es, sich in den ersten zehn Minuten schadlos zu halten. Danach hatten sie den Franzosen mit ihrer harten und giftigen Gangart den Schneid abgekauft. Dabei konnten sie von Glück reden, dass mit Cunha ein Schiedsrichter auf dem Platz stand, der vieles hat laufen lassen, was wohl einige seiner Amtskollegen abgepfiffen hätten. Vor allem den Herthaner Mathew Leckie hätte wohl der ein oder andere Bundesliga-Schiedsrichter vorzeitig duschen geschickt. Der Attraktivität des Spiels hat die Spielleitung aber in keinster Weise geschadet.

Die Franzosen müssen sich deutlich steigern, wenn nicht sogar schon in der Gruppenphase Schluss sein soll. Der heutige Auftritt war nicht überzeugend. Und mit Peru am Donnerstag (17 Uhr) und Dänemark am Dienstag in einer Woche (16 Uhr) wird es für den großen Turnierfavoriten nicht leichter. Ähnlich wie die deutsche Mannschaft sind die Franzosen aber dafür bekannt, sich nach dem Auftaktspiel steigern zu können.

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