Während die spanische Presse die Gründe für die katastrophale 0:4-Niederlage gegen Paris St. Germain im Klub-WM-Halbfinale vor allem bei Kylian Mbappé sucht, verneigen sich die internationalen Berichterstatter vor der Leistung des Gegners Paris St. Germain. Die FT-Presseschau am Donnerstag.

Herausforderung für den neuen Coach
In den spanischen Medien dominiert am Tag nach dem erschreckenden 0:4 von Real Madrid gegen Paris St. Germain im Halbfinale der Klub-WM der Schock über die Leistung der Königlichen. „Kollektiver Selbstmord von Madrid“ titelt die ‚as‘, „Madrid geht baden“ vermeldet die ‚Mundo Deportivo‘. Aus der generellen Kritik sticht trotz der katastrophalen Defensivleistung vor allem ein Name noch einmal besonders hervor: „Was Luis Enrique passiert ist, passiert jetzt auch Xabi Alonso: Die große Herausforderung ist Kylian Mbappé. Der baskische Trainer muss lernen, mit dem französischen Star zu spielen“, analysiert ‚Cadena SER‘. Neben der Kritik an der Leistung und Einstellung des Franzosen ist vor allem das schlechte Zusammenspiel mit Vinicius Junior wiederholt Thema.
‚The Athletic‘ titelt „Der Champions League-Sieger demütigt Mbappé und Alonso“ und stellt fest: „Real Madrid bot allein nicht viel Gefahr, Kylian Mbappé, der im vergangenen Sommer Paris gegen die spanische Hauptstadt getauscht hatte, und der Vize-Ballon-d’Or-Gewinner Vinicius Junior enttäuschten in New Jersey.“ Der Journalist Anton Meana verdeutlicht: „Die Herausforderung für Alonso besteht darin, Real Madrid mit Mbappé besser spielen zu lassen. Bei PSG hat er 40 Tore geschossen und trotzdem war sein Trainer der Meinung, dass sie ohne ihn besser spielen.“
Weltweite Warnung
Während in Spanien die große Ernüchterung vorherrscht, sieht das in Frankreich nach der Partie naturgemäß gänzlich anders aus. „Paris ist magisch, Paris ist galaktisch“, titelt ‚Le Parisien‘ und verkündet: „Weltweite Warnung: Wenn Sie eine Fußballmannschaft aufstellen und gegen PSG antreten, versuchen Sie gar nichts, mischen Sie sich nicht ein, warten Sie einfach, bis das Spiel vorbei ist, und drücken Sie die Daumen. Fünf Wochen nach dem Sieg über Inter Mailand im Champions League-Finale in München griff PSG Real Madrid gnadenlos und genüsslich an und machte den Gegner in weniger als 25 Minuten fertig, er war überwältigt, leer, nutzlos, lächerlich.“
Auch die ‚L’Équipe‘ schreibt bewundernd: „Wir dachten, wir hätten alles gesehen. Wir hatten alles geschrieben. Wir hatten alles verarbeitet. Aber dieses PSG hat einen unstillbaren Hunger. Und nichts scheint ihn aufhalten zu können. Der europäische Champion hat das große Real Madrid wie eine Mücke zerquetscht.“ Auch abseits der Heimat zeigt sich die Presse beeindruckt. „PSG demontiert Madrid“ titelt die ‚Times‘ und berichtet von „einem spektakulären Sieg gegen Real Madrid, der unabhängig vom Ergebnis des Finales am Sonntag noch lange nachhallen wird“. Die ‚Gazzetta dello Sport‘ fasst zusammen: „Die Pariser dominierten, erzielten in den ersten 25 Minuten drei Tore und zeigten eine makellose Leistung. Die Königlichen waren machtlos. Fast alles war nach 25 Minuten entschieden, dank der Abwehrfehler von Asencio und Rüdiger.“
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