Am gestrigen Montag wurde Pedri mit dem Golden Boy-Preis ausgezeichnet. Zeitgleich kursierten Berichte aus Spanien über konkrete Versuche des FC Bayern, dem FC Barcelona das Mittelfeldjuwel abzuwerben.

„Natürlich möchte ich mich beim FC Barcelona, der Nationalmannschaft, meiner Familie, meinen Freunden und allen, die mich Tag für Tag begleiten, bedanken, ohne deren Hilfe ich den Golden Boy nicht hätte gewinnen können“, sagte Pedri in seiner Dankesrede zum Gewinn der Auszeichnung, die von der italienischen Sportzeitung ‚Tuttosport‘ verliehen wird.
In den vergangenen eineinhalb Jahren mauserte sich Pedri zum Leistungsträger in Barcelona, debütierte für die spanische Nationalmannschaft und spielte eine tolle Europameisterschaft. Insofern sicherte sich das Megatalent völlig verdient den Titel als bester Spieler unter 21 Jahren.
Einem Bericht der ‚as‘ zufolge ist dies für den FC Bayern Anlass genug, um einen kostspieligen Versuch zu unternehmen, den Mittelfeldspieler an die Säbener Straße zu locken. Doch was ist an dem Gerücht dran, dass die Bayern für Pedri das vielzitierte Festgeldkonto plündern wollen?
Vertragssituation
Vor etwas mehr als einem Monat stattete der FC Barcelona Pedri mit einem neuen Kontrakt aus, der bis 2026 Gültigkeit besitzt. Die darin verankerte Ausstiegsklausel: eine Milliarde Euro. Damit ist ausgeschlossen, dass sich die Bayern ohne Zustimmung der Blaugrana mit Pedri an den Verhandlungstisch setzen dürfen.
Im Zuge der Vertragsverlängerung wurde auch das Gehalt des Youngsters angehoben. Dem Bericht zufolge bietet der Rekordmeister aus Deutschland nun das vierfache Salär. Wirtschaftlich wäre ein solches Angebot augenscheinlich verlockend für Pedri.
Eine erneute Gehaltserhöhung von seinem derzeitigen Arbeitgeber, um die Bayern auszustechen, scheint kurze Zeit nach der Verlängerung und aufgrund der einzuhaltenden Gehaltsobergrenze in der Liga nahezu ausgeschlossen.
Situation beim FC Bayern
Für die Verpflichtung des 18-Jährigen müssten sich die Bayern finanziell sehr strecken. Angesichts der coronabedingten Einbußen sahen sich die Münchner in den zurückliegenden Transferperioden dazu gezwungen, den Gürtel enger zu schnallen. Um beim FC Barcelona überhaupt Gehör zu finden, müsste man wohl eine dreistellige Millionensumme bieten.
Der Kader von Julian Nagelsmann offenbart außerdem Schwächen auf anderen Position, die voraussichtlich eher in Angriff genommen werden. Im zentralen Mittelfeld stehen mit Joshua Kimmich (26) und Leon Goretzka (26) zwei Spieler auf internationalem Topniveau zur Verfügung. Sportliche Notwendigkeit für eine Pedri-Verpflichtung gibt es nicht für den Bundesligisten.
Aushängeschild von La Masia
Beim FC Barcelona bekleidet Pedri eine wichtige Rolle für die Zukunft – nicht nur sportlich. Vielmehr ist Pedri auch als externes Talent (kam von UD La Palmas) ein Vorbild für die Youngsters aus La Masia. Künftig soll dem eigenen Nachwuchs wieder eine größere Perspektive im Profikader geboten werden.
Ein Verkauf von Pedri würde den frisch gewonnenen Eindruck zunichtemachen. Weitere Fälle wie der von Ilaix Moriba (18), der im Sommer zu RB Leipzig wechselte, sollen sich nicht wiederholen. Die wirtschaftlich stark angeschlagenen Katalanen wollen ihre besten Jugendspieler nicht an die internationale Konkurrenz verlieren.
Trotz der finanziellen Misere spricht wenig dafür, dass Barcelona bei einem möglichen Bayern-Angebot schwach würde. Es besteht keinerlei Notwendigkeit für Barça, eines der größten Talente zu verkaufen. Pedri spielt außerdem eine zentrale Rolle beim Wiederaufbau des strauchelnden Riesen. Mit seiner Vertragsverlängerung bekannte sich der frischgebackene Golden Boy zudem kürzlich erst zu seinem Jugendklub.
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