Hansi Flick sorgt mit faustdicken Überraschungen in seinem DFB-Kader für Aufstehen. Dabei macht er die Nationalmannschaft zum Experimentierfeld. Ein Kommentar.

Erst vor einer Woche sprach Hansi Flick im ‚kicker‘ vom „Leistungsprinzip“, das beim DFB-Team gelte. Der Kader für die anstehenden Test-Länderspiele gegen Belgien und Peru lässt darauf so gar nicht schließen. Vielmehr sieht die Verjüngung des Teams nach Aktionismus aus.
Mit Josha Vagnoman (22) steht ein Ersatzspieler vom Bundesliga-Drittletzten VfB Stuttgart im Aufgebot. Kevin Schade (21) spielte erst vorgestern zum ersten Mal überhaupt von Anfang an für den FC Brentford. In seiner gesamten Profikarriere hat er noch kein Spiel über 90 Minuten bestritten.
Beiden kann man also nicht einmal besonders schlechte Leistungen attestieren, sie fallen eher in die Kategorie nicht bewertbar. Dass es nicht einmal zu Stammplätzen bei international maximal drittklassigen Klubs reicht, müsste ein Ausschlusskriterium sein für eine Nationalmannschaft, die zurück an die Weltspitze will.
Flick wiederholt Löws Fehler
Flick will die anstehenden Tests „nutzen, um neue Spieler einzuladen. Um ihnen Raum und Gelegenheit zu geben, sich zu zeigen.“ Die Nationalmannschaft in Tests (oder Nations League-Spielen) als Experimentierfeld zu nutzen, war ein Fehler, den schon Vorgänger Joachim Löw machte und der zu großem Desinteresse der potenziellen Fans im Lande führte.
Eigentlich soll mit Blick auf die Heim-EM 2024 nun „Vorfreude auf das Turnier“ (Flick) geschürt werden. Doch mit einem bewusst mittelmäßig gehaltenen Kader und dem Ausprobieren von Ersatzspielern wird das nichts, Herr Bundestrainer.
Weitere Infos