Atubolu: Karrieresprung ins Haifischbecken?
Nach einer etwas wackeligen Premiersaison in der Bundesliga ist Noah Atubolu für den SC Freiburg mittlerweile häufig der Fels in der Brandung. Davon nimmt man auch auf der Insel Notiz.

Noah Atubolu hat Interesse in der englischen Premier League geweckt. Wie Fabrizio Romano berichtet, beschäftigt sich West Ham United mit dem Torhüter des SC Freiburg als potenzielle Verstärkung für die Zukunft.
Die Bemühungen gehen zwar aktuell noch nicht über Scouting hinaus – klar ist aber, dass West Hams deutscher Sportdirektor Tim Steidten die Bundesliga genau im Blick hat. Und dort spielt der 22-jährige Atubolu als mit Abstand jüngster Stammtorwart der Liga eine starke Runde.
Kleinere Wackler gehören – natürlich auch altersbedingt – zwar immer noch zum Spiel von Deutschlands U21-Schlussmann. Die Anzahl seiner Fehler hat er im Vergleich zur Vorsaison aber bereits deutlich reduziert. Zudem strahlt Atubolu bereits jetzt große Ruhe aus, dabei hilft ihm sicherlich neben seinem guten Umgang mit dem Ball am Fuß auch seine Statur mit 1,90 Meter Gardemaß. Seine fast 100 Kilogramm Gewicht wirken sich aber zuweilen negativ auf seine Beweglichkeit auf der Linie aus. In der physischen Premier League, in der in Luftduellen auch im Fünfmeterraum fast alles erlaubt ist, könnten die Kilos aber durchaus schon wieder helfen.
Altes Keeper-Duo bei West Ham



West Ham baut übrigens aktuell mal wieder auf den 39-jährigen Lukasz Fabianski zwischen den Pfosten, der vor rund sieben Wochen Alphonse Areola (31) auf die Bank verdrängt hatte. Langezeitlösungen sind beide nicht, Atubolu könnte so eine werden.
FT-Meinung
Atubolu findet im beschaulichen Freiburg aktuell genau das vor, was er braucht: Vertrauen und Spielpraxis auf hohem Niveau. Ein zu früher Karrieresprung ins Haifischbecken Premier League könnte seine stabile Entwicklung gefährden. Die mit TV-Geldern vollgepumpten Klubs sind in der Lage, nach Wacklern junger Keeper ganz schnell erfahrenere Kräfte zu kaufen.
Atubolu muss derweil auch an seine langfristigen Aussichten im DFB-Team denken. Dort wird er schließlich immer wieder als potenzielle Nummer eins der Zukunft genannt. Um diesen Status tatsächlich eines Tages zu erlangen, sind noch ein paar weitere Jahre in Freiburg sicherlich der richtige Weg. Von wirtschaftlichen Parametern einmal abgesehen.
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