Nottinghams XXL-Transfersommer: Wohin mit 22 Neuzugängen?

von Tom Dubey
2 min.
Nottingham Forest in der Premier League @Maxppp

Nottingham Forest stellte am gestrigen Mittwoch mit Serge Aurier den 22. Neuzugang in diesem Sommer vor. FT hinterfragt die aktuelle Kadersituation des Vereins.

Nottingham Forest hatte auch nach dem Deadline Day vor einer Woche noch nicht genug. Mit Serge Aurier (29), den die Tricky Trees am gestrigen Mittwoch offiziell vorstellten, wurde der 22. Neuzugang unter Vertrag genommen. Da der Ivorer zuletzt vereinslos war, konnte er auch nach Ablauf der Transferperiode beim Premier League-Aufsteiger unterschreiben.

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Überangebot vor allem in der Abwehr

Vor Aurier holte Nottingham bereits zwei weitere Spieler für die Rechtsverteidiger-Position. Für 20 Millionen Euro eiste man Talent Neco Williams (21) vom FC Liverpool los, deren zehn sicherten Forest die Dienste von Giulian Biancone (22). Der Franzose stand bei ESTAC Troyes unter Vertrag.

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Ähnlich sieht die Sache auf der linken Seite aus. Dort war Forest zwar mit den Ausgaben etwas sparsamer, holte aber ebenfalls drei Akteure. Omar Richards (24) wechselte für für achteinhalb Millionen vom FC Bayern auf die Insel, für Harry Toffolo (26) floss knapp ein Viertel dieser Summe in Richtung Huddersfield Town.

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Vier Neuzugänge für die Bank?

Renan Lodi (24) kam zudem am Deadline Day auf Leihbasis von Atlético Madrid. Angesichts der Verfügbarkeit von sechs Spielern für zwei Positionen stellt man sich die Frage, was Nottingham mit den vier übrigen teuren Neuzugängen vorhat. Lodi, der mit Brasilien zur Weltmeisterschaft fahren möchte, dürfte sich dies nicht klaglos gefallen lassen. Für einen Aufsteiger eine mehr als unübliche Überbesetzung. Besonders, wenn man sich vor Augen führt, dass Nottingham nur in den nationalen Wettbewerben gefordert ist.

Im Mittelfeld der Engländer sieht es auf den ersten Blick zwar genauso aus, dort ist aber immerhin die Hierarchie klarer. Teure Neuverpflichtungen wie Orel Mangala (24), Remo Freuler (30) oder Lewis O‘Brien (23) dürften gegenüber den Aufstiegshelden der letzten Saison leistungstechnisch die Nase vorn haben. Hohe Personalkosten und unzufriedene Spieler ruft das aber dennoch hervor. Jesse Lingard (29), der ablösefrei von Manchester United kam, und Rekordtransfer Morgan Gibbs-White (29,5 Millionen Euro) teilen sich die Zehnerposition.

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Einzig im Sturm gibt es eine klare Rollenverteilung. Union-Held Taiwo Awoniyi (25) und Ex-Kölner Emmanuel Dennis (24) sind für das Sturmzentrum vorgesehen, ergänzt werden sie von Sam Surridge (22), der in der vergangenen Saison immerhin neun Tore zum Aufstieg beitragen konnte.

Vorbild Monaco

Um die Mission Klassenerhalt erfolgreich anzugehen, ist auch eine gesunde Teamchemie nötig. Angesichts der 22 Neuzugänge muss der Kader aber erstmal zusammenwachsen, damit die Spieler auf und neben dem Platz harmonieren. Sowas braucht Zeit. Zeit, die Forest nicht hat, sollten sie den Ligaverbleib nicht erst auf den letzten Drücker sichern wollen. Das Überangebot an Spielern auf einzelnen Positionen birgt zudem großes Konfliktpotenzial.

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Mit Transferausgaben von insgesamt rund 162 Millionen Euro brach Nottingham den Ausgaben-Rekord für einen Aufsteiger. Der bisherige Rekordhalter AS Monaco (Saison 2013/14) gab nach seinem Aufstieg in die französische Ligue 1 160 Millionen aus und konnte sich in den Folgejahren in der Ligaspitze etablieren. 2017 wurden die Monegassen sogar Meister.

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