Trotz Favoritenrolle: Erste echte Bewährungsprobe für Guardiola

von Remo Schatz
3 min.
Bayern München @Maxppp

Pep Guardiola tritt am heutigen Mittwochabend mit dem FC Bayern zur ersten echten Härteprobe der Saison an. Bislang hat der Titelverteidiger in der Champions League alle Aufgaben mit Bravur gemeistert. Widersacher im Kampf um den Halbfinal-Einzug ist kein Geringerer als Angstgegner Manchester United. Auch wenn die Bayern gegen die krieselnden Red Devils klarer Favorit sind, liegt bei diesem Duell immer Spannung in der Luft.

Die Champions League-Bilanz gegen Manchester United spricht für den FC Bayern München. Seit 1998 gab es zehn Aufeinandertreffen, von denen die Bayern dreimal als Sieger vom Platz gingen, zweimal hatte Manchester das bessere Ende für sich. Auch wenn wohl kein Bayern-Fan gerne zurückdenkt, kann man nicht über das Duell der beiden Rekordmeister reden, ohne an das Finale 1999 in Barcelona zu erinnern, in dem der FCB unvergesslich 1:2 unterlag.

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Der bisherige Saisonverlauf

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Die aktuelle Situation ist freilich eine völlig andere. Vor der Auslosung der Viertelfinal-Begegnungen galt United als absolutes Traumlos und leichtester Gegner. Die ‚Red Devils‘ stecken in der größten Krisen der jüngeren Vereinsgeschichte. Mit der Meisterschaft hat man in der Premier League längst nichts mehr zu tun. Auch die Champions League wird aller Voraussicht nach im kommenden Jahr ohne Manchester stattfinden. Wäre die Saison in England heute beendet, wäre der Rekordmeister auf Platz sieben nicht einmal für die Europa League qualifiziert.

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Im krassen Gegensatz dazu steht die Saison der Bayern. Der deutsche Vorzeigeverein steht in allen Wettbewerben hervorragend da. Noch nie konnte ein Bundesligist so früh die Meisterschaft feiern. Auch der DFB-Pokal ist fest im Blick. Mit dem Selbstverständnis der Bayern sollte das Halbfinal-Heimspiel gegen den 1. FC Kaiserslautern nur eine Zwischenetappe sein. Wäre da nicht der erste hässliche Fleck auf der nicht nur weiß glänzenden sondern reinen Weste von Pep Guardiola.

Die aktuelle Form

Am vergangenen Samstag war es soweit. Der FC Bayern verlor nach 54 Spielen in Folge ohne Niederlage gegen den FC Augsburg. Und ausgerechnet Sascha Mölders war es, der das entscheidende 1:0 erzielte, ein Maloche-Kicker aus Essen, der durch seine Art und Spielweise einen krassen Kontrast zum Starensemble des FC Bayern darstellt. Guardiola wollte für das wichtige Spiel gegen United seine Stars schonen. Eine Maßnahme, die dem so vielgelobten Startrainer die Kritik einiger Trainer-Kollegen einbrachte und eine Diskussion über Wettbewerbsverzerrung auslöste.

Manchester hingegen konnte sich am vergangenen Wochenende endlich frei schwimmen. Mit dem 4:0-Auswärtserfolg bei Newcastle United ließ Trainer David Moyes die Kritiker zunächst verstimmen. Inklusive dem Hinspiel gegen die Bayern sind die Red Devils nun seit drei Spielen ungeschlagen – eine Serie, die United seit langem nicht mehr vorzuweisen hatte.

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Das Personal

Ein kleines Fragezeichen steht hinter dem Einsatz von Wayne Rooney. Dem Vernehmen nach ist dies aber lediglich ein kleines Ablenkungsmanöver, von dem sich auch Guardiola nicht blenden ließ. Auf der gestrigen Pressekonferenz wettete der Spanier ein „großes Bier“ darauf, dass der Starstürmer der Engländer in der Startformation stehen wird. Neben dem langzeitverletzten Robin van Persie fällt im Vergleich zum Hinspiel Mittelfeldspieler Marouane Fellaini definitiv aus und trat die Reise in die bayrische Landeshauptstadt erst gar nicht an. Routinier Ryan Giggs meldet sich hingegen neben Rooney zurück.

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Auch die Bayern müssen auf einige etatmäßige Stammspieler verzichten. Antreiber Bastian Schweinsteiger sowie Defensiv-Allrounder Javi Martínez sind gesperrt. Dazu fällt der spanische Edeltechniker Thiago aus. Der restliche Kader steht Guardiola zur Verfügung und sollte aufgrund der umstrittenen Pause gegen Augsburg ausgeruht sein.

An Champions League-Erfahrung fehlt es weder den Bayern noch Manchester. Der deutsche Rekordmeister geht unumstritten als Favorit in die Partie. Vielleicht ist es am Ende ganz gut, dass man in Manchester nicht gewonnen hat. Real Madrid wurde das sichere Gefühl aus dem Hinspiel am gestrigen Dienstag in Dortmund fast zum Verhängnis. Seit 1999 weiß man aber: Gegen Manchester United ist alles möglich.

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