FC Bayern: Ist das Starensemble zu abhängig von einem Spieler?

von Matthias Rudolph
3 min.
Arjen Robben schafft den Sprung in die Top10 @Maxppp

Lange Jahre stand Arjen Robben in der Gunst der Bayern-Fans nicht besonders weit oben. Seit dem Champions League-Finale 2013 und dem entscheidenden Treffer zum 2:1 gegen den BVB hat sich der Wind gedreht. Und Robben zahlt mit Leistung zurück. Doch ist der FC Bayern zu abhängig von seinem Rechtsaußen?

Arjen Robben ist mittlerweile 30 Jahre – ein Alter, in dem viele Spieler langsam aber sicher ihren Zenit überschritten haben. Erst recht, wenn sie von ihrer Dynamik und Explosivität leben. Beim Niederländer hat man dagegen das Gefühl, dass er von Woche zu Woche stärker wird. Es mag auch daran liegen, dass Robben jahrelang nur als Stand-By-Player aktiv war, machten ihm doch immer wieder Verletzungen zu schaffen.

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Aus diesem Grund waren die Engagements des dribbelstarken Linksfuß' beim FC Chelsea oder bei Real Madrid auch nicht unbedingt das höchste der Gefühle. Beim FC Bayern zeigt Robben nun sein wahres Können. Doch Liebe auf den ersten Blick war es nicht.

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Rückblick: April 2012 – Der FCB verliert 0:1 bei Borussia Dortmund und verabschiedet sich aus dem Titelrennen. Sündenbock der Niederlage ist Robben, der in der Schlussphase einen Elfmeter verschießt. Wenige Wochen später legt sich der Flügelstürmer den Ball erneut auf dem Punkt zurecht. Es ist das Champions League-Finale ‚dahoam‘ gegen Chelsea und Robben kann den FC Bayern in der Verlängerung mit 2:1 in Führung bringen. Doch der Schuss ist unplatziert und Petr Cech kann parieren. Der Rest ist Geschichte.

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Vom Buhmann zum Helden

Kurz nach dem Endspiel folgte dann der Tiefpunkt in der Zeit beim FC Bayern. In einem Freundschaftsspiel gegen die niederländische Nationalmannschaft wird Robben von den Fans des Rekordmeisters ausgepfiffen und sagt anschließend: „Bayern sollte sich schämen“. Gerüchte um einen Abschied machen die Runde – doch der mitunter eigenwillige Offensivspieler bleibt. Zwölf Monate später krönt sich Robben im Finale der Königsklasse gegen den BVB zum Helden von Wembley. Sein Treffer kurz vor Schluss bedeutet den Sieg.

Von da an beginnt eine Liebesgeschichte zwischen dem FC Bayern und Robben. Kaum noch verletzt ist der Nationalspieler über seine rechte Seite nicht mehr zu bremsen. 21 Pflichtspieltore und 17 Assists stehen nach 45 gespielten Partien der Saison 2013/14 zu Buche. Auch im Pokalfinale ist der Niederländer wieder Matchwinner und trifft in der Verlängerung zum 1:0. Bei den ersten Niederlagen in Liga und Königsklasse gegen Augsburg (0:1) und Manchester City (2:3) fehlt Robben jeweils. Zufall?

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Ohne Robben wenig los

In der aktuellen Saison wird besonders deutlich, wie wichtig die Rolle von Robben in Pep Guardiolas System ist. Zu Saisonbeginn fehlt in der Offensive die Durchschlagskraft. Robert Lewandowski bekommt kaum Bälle und auf Schalke (1:1) sowie in Hamburg (0:0) lassen die Bayern Punkte liegen und strahlen nur wenig Gefahr aus. Auffällig: Der trickreiche Rechtaußen fehlt in beiden Spielen.

Am gestrigen Dienstag gegen Paderborn war Robben dann wieder mit vollem Einsatz mit von der Partie. Es folgte ein 4:0-Feuerwerk, mit dem der bisherige Tabellenführer und Aufsteiger noch gut bedient war. Die Torschützen sind mit Mario Götze, Thomas Müller und Lewandowski andere als der Wirbelwind auf der rechten Seite. Wirklich Fahrt nehmen die Angriffe der Münchner aber meist nur auf, wenn Robben beteiligt ist.

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Einen Spieler von Robbens Qualität in der Mannschaft zu haben, ist ein Segen. Die vergangene Spielzeit wie auch der Start in die aktuelle Saison haben aber gezeigt, dass das Spiel des Deutschen Meisters stark abhängig ist von den Einzelaktionen eines Arjen Robben. Will der FC Bayern in diesem Jahr auch international wieder ganz oben stehen, darf man nicht zu abhängig sein von einem Spieler. Guardiola ist gefragt, Lösungen zu finden.

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