BVB: Mit Khedira aus der Krise?

von Remo Schatz
3 min.
Sami Khedira ist auf Vereinssuche @Maxppp

Für Borussia Dortmund geht es heute Abend fast schon um alles. Sollte der Tabellenletzte das Heimspiel gegen die TSG Hoffenheim nicht gewinnen, wird die Situation für den bereits qualifizierten Champions League-Achtelfinalteilnehmer prekär. Der sportlichen Talfahrt könnte der BVB mit einem Sensationswechsel mit strahlender Signalwirkung entgegentreten. Spanische Medien bringen Weltmeister Sami Khedira ins Spiel.

Sami Khedira ist in der laufenden Saison nicht gerade vom Glück verfolgt. Den Anfang nahm die Misere des Nationalspielers bereits beim letzten Pflichtspiel der vergangenen Spielzeit – dem WM-Finale in Rio de Janeiro, das Khedira verletzt absagen musste. In die Saison 2014/15 startete der 27-Jährige ähnlich enttäuschend. Nach zwei Kurzeinsätzen an den ersten beiden Primera División-Spieltagen riss sich der 53-fache Nationalspieler im Oberschenkel einen Muskelbündel und fiel über einen Monat aus.

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Kein Vorbeikommen an Kroos

Die Zwischenzeit hat Nationalmannschafts-Kollege Toni Kroos genutzt und sich im Team von Trainer Carlo Ancelotti festgespielt. Der von den Fans und Medien gleichermaßen gefeierte Neuzugang hat Khedira den Rang abgelaufen. Ein Abschied in Madrid ist daher wahrscheinlicher denn je. Wie spanische Medien berichten, ist neben dem FC Bayern München, der Khedira bereits im vergangenen Sommer auf dem Zettel hatte, nun auch Borussia Dortmund auf den Zug aufgesprungen. Demnach will der BVB den Weltmeister schon im Winter in den Signal Iduna Park lotsen.

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Undenkbar ist ein solcher Sensationswechsel sicher nicht – und könnte sich für beide Seiten auszahlen. Khedira wäre als charakter- und vor allem spielstarker Leader wie geschaffen für die Krisenbewältigung an der Strobelallee. Und auch für den Mittelfeldmotor selbst würde ein Wechsel durchaus Vorteile bringen. Auch wenn Dortmund momentan auf dem letzten Tabellenplatz der Bundesliga herumdümpelt, darf man nicht vergessen, dass der BVB zu den besten europäischen Klubs der vergangenen Jahre gehört. In der defensiven Mittelfeldzentrale hätte der Nationalspieler dabei einen Stammplatz sicher. Und die Vorstellung von einer Doppel-Sechs bestehend aus den Nationalspielern Khedira und Ilkay Gündogan in Topform, ist wohl für jeden BVB-Fan eine reizvolle Vorstellung.

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Khedira will in Real verlängern

Ob dies das Eigengewächs des VfB Stuttgart genauso sieht, ist allerdings fraglich. Erst am gestrigen Donnerstag hat Khedira durchblicken lassen, dass er nun doch sehr gerne bei Real verlängern möchte: „Im Juni läuft mein Vertrag bei Real aus. Ich bin nicht abgeneigt, zu verlängern.“ Grundsätzlich lässt er seine Zukunft aber offen. „Ich bin selbst gespannt, wo es mich am Ende hinverschlägt”, so der Nationalspieler vielsagend gegenüber der ‚Sport Bild‘. Offen ist ohnehin, welche Rolle er im zentralen Mittelfeld bei Real spielen würde. Bei wichtigen Partien verzichtete Trainer Ancelotti zuletzt auf Khedira.

Zweifel an einem Wechsel in den Ruhrpott kommen allerdings angesichts der immensen Gehaltsansprüche des Mittelfeld-Stars auf. Am geforderten Salär scheiterte im Sommer die Vertragsverlängerung in Madrid. Und auch der FC Arsenal nahm dem Vernehmen nach Abstand von einer Verpflichtung, als man hörte, was dem Deutsch-Tunesier als Einkünfte so vorschweben. Ein Wechsel nach Dortmund wäre daher wohl nur denkbar, wenn Khedira Abstriche beim Gehalt machen würde. Die Ablöseforderung von rund 7,5 Millionen Euro, die heute aus der englischen Gerüchteküche nach Deutschland schwappt, wäre hingegen wohl kaum ein Hindernis.

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Ein Wechsel mit Signalwirkung – auch für Reus

Nichtsdestotrotz – die Verpflichtung des Nationalspielers wäre für den BVB ein Wechsel mit Signalwirkung. Auch wenn die ‚Schwarz-Gelben‘ bis Weihnachten eine Siegesserie hinlegen, waäre es noch ein großer Schritt zurück in die Europapokal-Regionen. Khedira könnte dabei der fehlende Nucleus im Spiel der Borussia sein und sowohl die löchrige Abwehr stabilisieren als auch die ideenlose Offensive beleben. Zudem hätte der Vizemeister damit ein gewichtiges Argument mehr für die Vertragsverlängerung von Marco Reus auf der Habenseite, der stets betont hat, er wolle sich neben der sportlichen auch die personelle Entwicklung der Borussia sehr genau ansehen.

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