Großkreutz-Rückkehr: Erste Bundesligisten heben den Finger

„Als ich heute Morgen ankam, saß er vor dem Trainingszentrum. Ich habe ihn gefragt, ob es ein Problem gebe und er antwortete, er könne hier nicht weitermachen. Für mich ist er nun ein Gastfußballer“, gab Galatasaray-Trainer Mustafa Denizli bekannt, „er soll mit unserem Vorstand reden und die Sache klären. Alle wissen, dass ich meinen Weg gehe und dabei nur Spieler mitnehme, die diesen Weg auch gehen.“

Einem Wechsel würde der türkische Traditionsklub wohl keine Steine in der Weg legen. Einzige Bedingung: Gala bekommt die 1,5 Millionen Euro zurück, die vor drei Monaten als Ablöse an Borussia Dortmund überwiesen wurden.

Nach Informationen der ‚Bild‘ beschäftigen sich bereits zwei Bundesligisten mit dem Weltmeister. Der 1. FC Köln und Bayer Leverkusen sollen demnach Interesse bekunden. Ersterer wollte Großkreutz bereits im vergangenen Sommer ins Rheinland lotsen. Der Wechsel scheiterte aber angeblich am Gehalt.

Großkreutz ins Rheinland?

„Ich habe ein enges Verhältnis zum FC. Ich kenne viele Fans, die Verantwortlichen und auch ein paar Spieler“, gab der 27-Jährige damals zu verstehen. Im Januar würde der Allrounder womöglich Gehaltseinbußen in Kauf nehmen, um wieder näher bei seiner Familie zu sein. Fraglich ist jedoch, ob der ‚Effzeh‘ die geforderte Ablösesumme aufbringen möchte und ob der Bundesligist überhaupt Bedarf hat. Marcel Risse wird aktuell zum Rechtsverteidiger umgeschult, hinzu kommt Pawel Olkowski. Auf den offensiven Flügelpositionen, auf denen Großkreutz lange zum Einsatz kam, sind Neuzugang Leonardo Bittencourt, Yuya Osako und Simon Zoller gesetzt.

Bei Bayer ist zumindest aktuell die Rechtsverteidiger-Position nicht optimal besetzt. Giulio Donati war aufgrund der Knie-OP von Roberto Hilbert lange alternativlos. Der 31-Jährige könnte aber schon am kommenden Wochenende sein Kader-Comeback feiern. Sollte Hilbert zu alter Form zurückfinden, würde Großkreutz kaum Chancen haben, sich durchsetzen. Dass für den sechsfachen Nationalspieler Platz in der Bayer-Offensive wäre, ist noch deutlich unwahrscheinlicher.

Großkreutz hat in Dortmund vor allem mit seinen mannschaftsdienlichen Charaktereigenschaften und dem unbedingten Einsatzwillen überzeugt. Mangelnde fußballerische Fähigkeiten hat er durch seine Allrounder-Qualitäten wettgemacht. Qualitäten, die auch in Köln und Leverkusen gefragt sein könnten. Ob den Rheinländern dies aber eine siebenstellige Ablösesumme wert sein könnte, ist fraglich.