Rekordtransfer Sanches: So kann Ancelotti den Neuzugang einbauen

von Lukas Hörster
2 min.
Lauf- und lautstark: Renato Sanches @Maxppp

Eine Sockelablöse von 35 Millionen Euro, die auf bis zu 80 Millionen steigen kann: Für Renato Sanches greift der FC Bayern mal so richtig tief in die Tasche. FussballTransfers stellt den 18-jährigen Portugiesen vor und baut ihn in eine mögliche Wunschelf von Carlo Ancelotti ein.

Es war ein Transferbeben, das der FC Bayern am heutigen Dienstagmittag auslöste. Kurz hintereinander gab man die Verpflichtungen von Renato Sanches und Mats Hummels bekannt. Während sich der Wechsel des Dortmunders zurück zu seinem Heimatverein bereits seit Wochen angekündigt hatte, kam die Einigung mit Benfica Lissabon über einen Transfer von Ausnahmetalent Sanches sehr überraschend. Bis zu 80 Millionen Euro müssen die Münchener für das Mittelfeldjuwel auf den Tisch legen. Sollte es tatsächlich zu dieser Summe kommen, würde der bisherige Rekordtransfer des FCB (Javi Martínez, 40 Millionen) glatt verdoppelt. Doch wer ist dieser 18 Jahre alte Wunderknabe aus der Benfica-Akademie?

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Im Oktober vergangenen Jahres gab Sanches sein Profidebüt und entwickelte sich rasant zum Stammspieler. Seit er zum Profikader der Hauptstädter gehört, gab Benfica in 26 Partien gerade einmal vier Punkte ab und steht nun einen Spieltag vor Schluss kurz vor dem Gewinn der portugiesischen Meisterschaft. Nach dem Fehlstart in die Saison gilt das Einbauen des damaligen Jugendspielers in die Mannschaft mittlerweile als Knackpunkt im Saisonverlauf von ‚Os Encarnados‘. Das Eigengewächs bestach auf Anhieb mit Eleganz und überraschend ausgebufftem Zweikampfverhalten. Die ganz große Torgefahr geht jedoch noch nicht von ihm aus.

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Eher Achter als Zehner

Eher ist Sanches der klassische Mittelfeldallrounder. Im Kader der Bayern ist er wohl am ehesten vergleichbar mit Thiago. Ebenso wie der Spanier löst Sanches unübersichtliche Situationen auf engem Raum mit spielerisch wirkender Eleganz und lässt riskante Schnittstellenpässe mitunter kinderleicht aussehen. Außerdem fordert er analog zum Lieblingsschüler von Pep Guardiola nahezu jeden Ball von seinen Mitspielern. Definitiv am wohlsten fühlt er sich als Achter, wenngleich ihm auch die weiteren Positionen im zentralen Mittelfeld behagen. Auf der Position vor der Abwehr dürfte er jedoch ob seiner herausragenden technischen Fähigkeiten und seiner erstaunlichen Robustheit verschenkt sein.

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Die Rolle als klassische Nummer zehn stirbt zudem im modernen Fußball immer mehr aus. In der Tat würde Sanches auf der Position direkt hinter der einzigen Spitze wohl zu wenig in die Ballzirkulation seines Teams eingebunden sein. Übertragen auf das Ballbesitzsystem des FC Bayern, an dem sich auch unter Carlo Ancelotti nicht allzu viel ändern dürfte, ist eine besonders kreative Doppelacht mit Thiago durchaus vorstellbar. Als Absicherung könnte dabei Routinier Xabi Alonso fungieren. Die weiteren Mittelfeldkandidaten Arturo Vidal und Joshua Kimmich sind selbstverständlich ebenfalls ständige Anwärter auf einen Startplatz. Die Krux bei dieser Variante: Durch die Dreifachbesetzung der Zentrale würde wohl ein Angreifer seinen Platz im Team verlieren.

Ein zweites Grundsystem von Ancelotti könnte derweil eine Mischung aus 4-2-3-1 und 4-4-2 werden. In diesem Fall liefe Thomas Müller zusammen mit Robert Lewandowski auf. Sanches könnte dann in der Zentrale an der Seite eines zweikampfstarken Spielers wie Vidal oder auch Sebastian Rode spielen, um durch Robustheit den Verlust des dritten Mittelfeldspielers aufzufangen. Allein die unterschiedliche Besetzung der Flügelpositionen zeigt, welch endlose Varianten dem FC Bayern zur Verfügung stehen. Durch Sanches werden es noch mehr, auch wenn Abgänge im Sommer nicht ausgeschlossen sind.

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