„Wie bei Ancelotti“: Bayern-Star kritisiert Kovac

An Niko Kovac scheiden sich beim FC Bayern derzeit die Geister. Am Samstag hatten die Münchner mit 5:0 gegen Tabellenführer Borussia Dortmund gewonnen und selbst die Spitze erklommen. Nur wenige Stunden später stellte Karl-Heinz Rummenigge den Trainer trotzdem öffentlich infrage.

„Es gibt keine Jobgarantie bei Bayern München und das ist auch gut so. Mit diesem Druck muss jeder umgehen können“, sagte der Vorstandsboss beim ‚Sky‘-Talk ‚Wontorra‘. Rummenigge legte trotz des deutlichen Siegs gegen den BVB den Finger in die Wunde und kritisierte die schwache Leistung im Champions League-Achtelfinalrückspiel gegen den FC Liverpool (1:3).

„Keine Fragen offen“

Für Uli Hoeneß ist die Sachlage eine andere. Zu Wochenbeginn nahm der Präsident seinen Trainer im ‚kicker‘ in Schutz. „Wie soll ich denn mit jemandem zusammenarbeiten, den ich bei jeder Gelegenheit infrage stelle?“, fragte Hoeneß rhetorisch. Das 5:0 gegen den BVB habe jedenfalls „keine Fragen offengelassen.“

Wirklich nicht? Der Hoeneß-Mann Kovac steht bei Rummenigge nicht allzu hoch im Kurs. Doch der Präsident war im Sommer bei der Trainerwahl gewissermaßen an der Reihe, weil Rummenigges letzter Schuss Carlo Ancelotti in die Hose gegangen war.

Mit dem Italiener wurde das anspruchsvolle und Guardiola-verwöhnte Münchner Starensemble so gar nicht warm. Zu lasches Training, zu wenig Innovation und eine zu plumpe Ansprache waren die Vorwürfe, die immer wieder nach außen drangen.

„Mangelnde Ideen, fehlende Raffinesse“

Entsprechend ist es alles andere als ein Kompliment, wenn ein „hochrangiger Spieler“ gegenüber ‚ESPN‘ sagt, Kovacs Spielvorbereitung sei „wie bei Ancelotti“. Für den amerikanischen TV-Sender schreibt der renommierte Journalist Raphael Honigstein.

Der gebürtige Münchner hebt heraus, dass die Spieler über „mangelnde Ideen und fehlende taktische Raffinesse“ bei Kovac klagen. Für Ancelotti war das einst das sportliche Todesurteil in München. Bald auch für Kovac? Derzeit scheint es, als habe er nicht mal im Fall des Double-Gewinns seinen Job sicher. Denn eine „Jobgarantie bei Bayern München“ gibt es ohnehin nicht.