Bröckelndes Verhältnis: Geht Mbappé wegen Tuchel?

von Vincent Bauer
2 min.
Paris Saint-Germain Kylian Mbappé Lottin @Maxppp

In der Liga zieht Paris St. Germain in mittlerweile fast schon gewohnter Manier einsame Kreise. Trotzdem läuft beim französischen Serienmeister nicht alles rund – was vor allem an zwei Personen liegt.

Als Kylian Mbappé am vergangenen Samstag vorzeitig den Platz verlassen musste, brodelte es im 21-Jährigen. Nach 68 Minuten hatte es Trainer Thomas Tuchel (46) beim Heimpsiel gegen HSC Montpellier (5:0) gewagt, den französischen Stürmer auszuwechseln. Im Anschluss sahen die Zuschauer im Stadion und vor den TV-Geräten Bilder, an denen man ablesen konnte, wie das Verhältnis zwischen Spieler und Trainer derzeit aussieht.

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Mit starrem Blick schritt Mbappé zunächst an seinem Trainer vorbei, ehe sich der Deutsche seinen Schützling packte und ihm noch ein paar Takte mit auf den Weg gab. Nun kann man sagen, dass der junge Franzose im Eifer des Gefechts überreagiert hat. Doch die Wahrheit ist, dass das Verhältnis der beiden schon länger abgekühlt ist. Was sich am Samstag öffentlich zeigte, ist seit längerem ein offenes Geheimnis.

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Immer wieder wirft Mbappé seinem Trainer vor, ihn anders zu behandeln als beispielsweise Angel Di Maria oder Neymar. Ein Stück weit geben die Zahlen Mbappé recht. In dieser Spielzeit war es bereits das fünfte Mal, dass er als erster des Offensivtrios ausgewechselt wurde. Im Schnitt muss Mbappé den Platz rund zehn Minuten früher verlassen als Di Maria. Neymar wurde in der kompletten Ligue 1-Saison sogar erst einmal vorzeitig vom Feld genommen.

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Verlängerung in Gefahr?

Man muss kein Prophet sein, um erahnen zu können, dass das angespannte Verhältnis zwischen Mbappé und Tuchel nicht dafür sorgt, dass der Franzose seine Zukunft unbedingt in der französischen Hauptstadt sieht. Seit 2017 spielt der Weltmeister für PSG, sein Vertrag läuft bis 2022 – und PSG würde lieber heute als morgen verlängern.

Unter den gegebenen Umständen scheint das aktuell allerdings fast ausgeschlossen. Da Tuchel weder in Mainz noch in Dortmund durch seine zwischenmenschlichen Kompetenzen aufgefallen ist, muss man nicht davon ausgehen, dass sich das Klima zwischen Spieler und Trainer in nächster Zeit verbessern wird.

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Wie geht es für Tuchel weiter?

Tuchels eigene Zukunft wird vermutlich vor allem vom Abschneiden in der Champions League abhängen. In der vergangenen Saison war im Achtelfinale gegen Manchester United Schluss. Sollte PSG in diesem Jahr wiederholt den Einzug ins Viertelfinale der Königsklasse verpassen, wird die Luft für den deutschen Übungsleiter sehr dünn. Eine vorzeitige Entlassung wäre keine Überraschung, denn seit Jahren träumen die katarischen Besitzer des Klubs vom Champions League-Titel.

Auch für Mbappé wird es nicht unwichtig sein, wie der Klub die beiden Spiele gegen den BVB gestalten wird. Sicher ist, dass die großen europäischen Klubs, insbesondere Real Madrid, im Sommer wieder beim jungen Franzose anklopfen werden. Sollte Tuchel bei PSG dann noch im Amt sein, ist es gut möglich, dass Mbappés Zeit in der französischen Metropole schon nach drei Jahren endet.

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