100 Prozent der Anteile: Red Bull plant Klub-Kauf in England

von Lukas Hörster
2 min.
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Mit einem Millionen-Investment katapultierte Red Bull zuletzt RB Leipzig aus der vierten Liga in die Spitzengruppe der Bundesliga. Ein Modell, das nun auch in England fruchten soll.

RB Leipzig schoss sich mit mutigem Offensivfußball innerhalb kürzester Zeit auf Platz zwei der Bundesligatabelle. Ein Aufstieg, der ohne die Hilfe von Großsponsor Red Bull nicht möglich gewesen wäre. Mehrere hundert Millionen Euro investierte der österreichische Brausehersteller bereits in Mannschaft und Infrastruktur des ostdeutschen Klubs. Ein Modell, das bereits den Schwesterklub aus Salzburg zum Serienmeister in Österreich machte.

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Weitere Zweigstellen in Liefering, New York, Ghana und Brasilien dienen neben Werbezwecken vorrangig der Ausbildung talentierter Jugendlicher. Ebenso wie der Formel 1-Rennstall Toro Rosso, der Fahrer für das erfolgreiche Red Bull Racing-Team ausbildet. Der deutsche Eishockey-Meister hört derweil auf den Namen EHC Red Bull München. Einige Extremsportarten erfreuen sich zudem stattlicher Förderungsmaßnahmen von Unternehmenschef und Sport-Fan Dietrich Mateschitz.

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Übernahme einfacher als in Deutschland

Dass bei solch umfassenden Werbeaktivitäten die aufmerksamkeitswirksamste Fußball-Liga der Welt, die englische Premier League, noch unberührt blieb, scheint da beinahe schon paradox. Höchste Zeit, möchte man sagen, dies zu ändern. Die ‚Daily Mail‘ ist nun auf die hochtrabenden Pläne des Energydrink-Produzenten aufmerksam geworden. In einem Bericht des Blattes heißt es, dass man in naher Zukunft den Kauf eines englischen Profiklubs plane.

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Vorteil: In England verzichtet man im Gegensatz zur Bundesliga auf die sogenannte 50+1-Regel, die es privaten und juristischen Personen verbietet, mehr als die Hälfte der Anteile an einem Verein zu halten. Im Falle von RB Leipzig umgeht Red Bull diese Auflage zwar durch ein kompliziertes Mitgliedersystem geschickt – in England bedarf es dafür aber weitaus weniger Kalkül. So könnte der Brausehersteller einen englischen Klub zu 100 Prozent übernehmen, ohne nach Gesetzeslücken zu suchen.

Erste Namen gehandelt

Zu diesem Zweck habe RBL-Manager Ralf Rangnick zuletzt auf der Insel geweilt und sich Spiele des FC Chelsea, Charlton Athletic und des FC Brentford angesehen. Obwohl diese Klubs nicht zum Verkauf stehen, gebe es mehrere Teams in der ersten und zweiten Liga, die Red Bull mit offenen Armen empfangen würden, so die ‚Daily Mail‘. Bereits in der vergangenen Saison hatte der ‚Daily Mirror‘ von Verhandlungen mit Traditionsverein Leeds United berichtet, die allerdings ins Leere liefen.

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FT-Meinung: Dass Red Bull zu Werbezwecken auch den riesigen Premier League-Markt im Sturm erobern will, klingt nicht besonders weit hergeholt. Da die namhaften Konkurrenten wie Manchester United und City oder der FC Chelsea aber nicht weniger finanzstark sind, dürfte es ein langer und steiniger Weg bis in die Spitzengruppe werden. Ob man sich davon abschrecken lässt, ist fraglich. RB Leipzig könnte in diesem Fall, wie zuvor bereits dem Team aus Salzburg, womöglich nur noch eine untergeordnete Ausbildungsrolle zukommen.

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