Nachfolger der Class of 92: United reformiert den Nachwuchs

von Lukas Hörster
2 min.
Die berühmte Class of 92 @Maxppp

Seit Sir Alex Ferguson Manchester United im Sommer 2013 verließ, gewann der englische Rekordmeister nur noch einen großen Titel: Den FA Cup 2016. José Mourinho will nun auf Dauer für Erfolg sorgen – dabei helfen soll eine Reform des Nachwuchs'.

David Beckham, Gary und Phil Neville, Paul Scholes, Ryan Giggs und Nicky Butt. Dem weltberühmten Manchester United-Jahrgang, der nur Class of 92 genannt wird, wurde mittlerweile ein eigener Film gewidmet. Zusammen in den Profibereich aufgestiegen wurden sie mit den Red Devils zum Champions League-Sieger und stießen den FC Liverpool vom Thron des englischen Rekordmeisters. Seit diesem fulminanten Jahrgang wurde es aber wieder ruhiger um den United-Nachwuchs. Ausreißer wie John O'Shea oder Darren Fletcher wurden nie zu den ganz großen Leistungsträgern, aktuell sorgt immerhin Marcus Rashford mächtig für Furore.

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Um in Zukunft wieder mehr Stars mit Stallgeruch zu produzieren, strukturiert United nun den Nachwuchs um. Die ‚Sun‘ berichtet, dass der Klub aus der Industriestadt gleich 50 neue Scouts eingestellt habe, um sich weltweit kein großes Talent mehr durch die Finger gleiten zu lassen. Gerade Stadtrivale City hatte mit seinem renommierten Leistungszentrum in jüngster Vergangenheit immer wieder die Nase vorn – auch im Rennen um lokale Talente. Immerhin meldete Superstar Zlatan Ibrahimovic nun seine Söhne Max und Vincent im United-Nachwuchs an. Auch Wayne Rooneys Filius kickt für die Red Devils.

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Um auch bei den Fans zukünftig wieder mehr Identität zu stiften, sollen Blockbuster-Transfers wie die von Paul Pogba oder Zlatan Ibrahimovic künftig nicht mehr zwingend zur Tagesordnung gehören. Der große Sir Alex Ferguson, der als Trainer die Class of 92 formte, war jedenfalls als Talentförderer und nicht als Einkäufer bekannt. Ob sich der von kurzfristigem Erfolg um jeden Preis besessene José Mourinho mit einem solchen Modell anfreunden kann, steht aber auf einem anderen Blatt.

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FT-Meinung: Dass neben dem FC Liverpool nun auch Manchester United ein größeres Augenmerk auf den eigenen Nachwuchs legen will, dürfte alteingesessenen Anhängern, die nach Identifikationsstiftern lechzen, gefallen. Allerdings ist der Fußball gerade für Topteams zu einem Geschäft geworden, das von seiner Schnelllebigkeit lebt. Mit Mourinho als Coach ist es kaum vorstellbar, dass sich bei United eine Nachfolgegeneration der Class of 92 bildet. Dafür ist das Denken des Portugiesen zu pragmatisch und kurzfristig.

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