Manchester City: Auf dieses Team trifft der FC Bayern München

„Mit Manuel Pellegrini hat Manchester nun einen erfahrenen, ruhigen Trainer, der viel im taktischen Bereich arbeitet. Von daher schätze ich Manchester City so stark ein wie nie zuvor“, gab Ottmar Hitzfeld im Vorfeld der Partie seine Einschätzung zum ‚neuen‘ Manchester City ab. Dass diese Aussage nicht aus der Luft gegriffen scheint, belegt der souveräne Sieg des letztjährigen Vizemeisters der Premier League gegen den Stadtrivalen Manchester United. Dabei deklassierten die ‚Citizens‘ den ungeliebten und chancenlosen Erzrivalen mit 4:1.

Hinzu kommt, dass ‚ManCity‘ diese Saison alle vier Heimspiele gewinnen und auch im ersten Gruppenspiel bei Viktoria Pilsen einen klaren 3:0-Sieg einfahren konnte. Zwar rangiert das Team aktuell nur auf Platz sieben der Premier League und verlor am Wochenende mit 2:3 bei Aston Villa. Allerdings wird City das Spiel gegen die Bayern mit einer anderer Einstellung angehen.

Bei der Zusammenstellung der Mannschaft wurde vor der Saison nicht vorrangig Wert auf Superstars und große Namen gelegt, sondern vielmehr auf sinnvolle Ergänzungen, die der Spielphilosophie Pellegrinis entsprechen. Offensichtlich scheinen die Klub-Verantwortlichen nun auch auf Langfristigkeit und sportliche Konsolidierung hinzuarbeiten.

Stevan Jovetić , Fernandinho, Jesús Navas und Álvaro Negredo heißen die Neuzugänge. Sicherlich allesamt keine unbeschriebenen Blätter auf der europäischen Fußballbühne, auf der anderen Seite wurde auf Diven wie Mario Balotelli oder Carlos Tévez verzichtet.

Insbesondere Fernandinho (28), der von Shakhtar Donetsk kam, steht für das Umdenken rund um das Etihad Stadium. Ein eher unauffälliger, eifriger Balleroberer, der intelligente Pässe spielt und sich bereits sehr gut mit seinem Pendant auf der Doppelsechs, Yaya Touré, versteht. Auch Negredo und Navas ließen in ihren bisherigen Auftritten für City auf mehr hoffen.

Schlüsselspieler

Als Schlüsselspieler bei Manchester City ist die zentrale Achse, bestehend aus Kapitän Vincent Kompany, Touré und Sergio Agüero hervorzuheben. Vor allem von Touré ist das Spiel der Engländer abhängig, der unermüdlich für die Mannschaft arbeitet und mit klugen Spielverlagerungen und messerscharfen Pässen das Tempo vorgibt. Zudem ist ein Weltklassespieler wie Agüero immer für ein Tor gut und wenn der Gegner ihn lässt, ist er nur ganz schwer zu bremsen. Auf diese beiden Spieler sollte die Bayern-Defensive um Philipp Lahm ein besonderes Augenmerk legen.

Darüber findet der bereits als Transferflop und Lachnummer bei Manchester City gescholtene Franzose Samir Nasri unter seinem neuen chilenischen Trainer wieder zu alter Arsenal-Form. Gemeinsam mit seinem Kollegen Aleksandar Kolarov war der 26-jährige mitverantwortlich für die Gala gegen Manchester United. Kolarov und Nasri wirbelten auf dem linken Flügel ein ums andere Mal die Verteidigung der ‚Red Devils‘ gehörig durcheinander.

Sollte Nasri spielen, könnte diese Seite ein Knackpunkt im heutigen Gipfeltreffen der Gruppe D sein. Denn so stark das Offensivspiel der beiden auch sein mag, so nachlässig ist teilweise ihr Defensivspiel. Entsprechend könnte Pep Guardiola darüber nachdenken, Lahm zurück auf die rechte Abwehrseite zu setzen, um diese zu stabilisieren, und mit Arjen Robben dem eher antritts-behäbigen Serben zuzusetzen.

Zudem kennt Pellegrini die Champions League gut und sorgte bereits zweimal mit seinen Teams für Überraschungen. Zunächst 2004/05, als er Villarreal bis ins Halbfinale der Königsklasse führte und dort knapp (0:1/0:0) am FC Arsenal mit Jens Lehmann scheiterte. Außerdem erreichte er mit dem FC Málaga im letzten Jahr das Viertelfinale der Champions League und scheiterte dramatisch an Borussia Dortmund.

Fazit: Für die Bayern steht die erste ganz große Bewährungsprobe in dieser Saison an. Angesichts der verhältnismäßig klaren Rollenverteilungen in der Gruppe könnte sich das Team von Pep Guardiola auch mit einem Remis in Manchester zufriedengeben. Sollte der Rekordmeister aber an seine Leistungen gegen Moskau und den FC Schalke anknüpfen und die Sphären von Touré und Agüero eingrenzen können, müssten für die Bayern auch drei Punkte drin sein.

FT-Tipp: 1:1

Die voraussichtliche Aufstellung: