Der Conte-Effekt: „Gnadenlose“ Spurs zurück in der Spur

von Jakob Strauß
2 min.
Antonio Conte trainiert Tottenham Hotspur @Maxppp

Kaum zwei Monate ist es her, dass Antonio Conte den Trainerposten bei Tottenham Hotspur übernahm. In kürzester Zeit hat der italienische Erfolgstrainer den wankenden Klub belebt und neues Feuer eingehaucht.

Was macht einen Weltklasse-Trainer aus? Leidenschaft, Liebe fürs Detail und taktische Finesse. Attribute, die Antonio Conte vereint, durch die er es vermochte, eine desolate Mannschaft innerhalb kürzester Zeit zu stabilisieren. Seit Contes Amtsantritt ist Tottenham Hotspur ungeschlagen – nach sechs Spielen stehen starke 14 Punkte zu Buche.

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So kann man das souveräne 3:0 gegen Crystal Palace am gestrigen Sonntagnachmittag exemplarisch für die steigende Formkurve der Londoner betrachten. Im Stadtderby gab man sich gegen den Tabellenzwölften keine Blöße. Insbesondere die ersten beiden Treffer lieferten Belege dafür, dass die Spurs Contes Fußball bereits verinnerlicht haben.

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Umschaltfußball, Intensität & Kane

Nach Ballgewinn ging es zügig in die gegnerische Hälfte, es folgten blitzschnelle Kombinationen, die Harry Kane und Lucas Moura veredelten. Doch der ausschlaggebende Faktor mit Blick auf die steigende Formkurve ist die hohe Intensität: Seit Contes Amtsübernahme entwickelte sich Tottenham vom laufschwächsten zum laufstärksten Team der Premier League, ein beachtlicher Entwicklungssprung innerhalb kürzester Zeit. Enorme Laufbereitschaft und überfallartige Gegenangriffe – klassische Markenzeichen des Conte-Fußballs.

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Ein weiterer elementarer Faktor ist der Formanstieg von Kane, der zum Leben erwacht ist. Zwei Treffer gelangen dem englischen Nationalspieler in den vergangenen zwei Spielen. In den vorigen Saisons war der 28-Jährige die Lebensversicherung der Spurs, garantierte dem Klub seit 2014 zwischen 17 und 30 Liga-Treffer. Doch nach der Wechselposse im Sommer und dem gescheiterten Transfer zu Manchester City verlor der Torjäger seine Treffsicherheit – die nun zurückzukehren scheint.

Presse frohlockt

Auch die englischen Medien sind mit Blick auf Contes Wirken entzückt: „Die Spurs sind nicht länger spursy“, umschreibt die ‚Times‘ humoristisch Tottenhams Wandel unter dem 52-Jährigen. „Tottenham war gnadenlos, keine Spur von Weihnachtsgeist“, wählt die ‚Daily Mail‘ martialischere Töne.

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Die von Conte favorisierte Dreierkette griff schon bei Inter Mailand wie ein Uhrwerk ineinander. Auch bei den Spurs sind die lauf- und offensivstarken Außenverteidiger Emerson Royal sowie Sergio Reguilón für die Position des Schienenspielers prädestiniert. Im Angriff harmonieren die dynamischen Moura und Heung-min Son bislang hervorragend mit Zielspieler Kane.

Der Funke ist entzündet, der Mannschaftsgeist belebt. Tottenham und Conte haben den Pfad zurück in die Top-Riege der Premier League eindrucksvoll beschritten – und die Konkurrenz sollte gewarnt sein. Denn: Der nimmersatte Italiener hat gerade erst begonnen.

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