Selbstmordgedanken: Domínguez legt gegen Gladbach nach

von Lukas Hörster - Quelle: Cadena Ser
2 min.
Álvaro Domínguez macht seinem Frust Luft @Maxppp

Nach seinem verfrühten Karriereende erhob Álvaro Domínguez schwere Vorwürfe gegen Borussia Mönchengladbach. Nun geht der Spanier einen Schritt weiter und berichtet vom Gedanken, sich aufgrund seines Rückenleidens das Leben zu nehmen.

Der inzwischen vom Profifußball zurückgetretene Álvaro Domínguez plagte sich während der Zeit seines Rückenleidens mit Selbstmordgedanken. Dem spanischen Radiosender ‚Cadena Ser‘ erzählt der Innenverteidiger: „Ich habe mich von Borussia verlassen und psychisch misshandelt gefühlt. Ich habe nachgedacht, ob es mit 27 Jahren noch Sinn macht weiterzuleben.“

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Über die Anstrengungen körperlicher Belastung berichtet er: „Ich habe monatelang mit einer Hüfte gespielt, deren eine Seite vier Zentimeter höher war als die andere. Nach den Spielen habe ich zwei, drei Tage nur im Bett gelegen.“ Und weiter: „Ich habe vor Wut geweint, weil ich mich allein gefühlt habe.“

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Auf Unterstützung seitens seines Vereins Borussia Mönchengladbach konnte der Spanier nach eigener Aussage nicht zählen: „Das letzte Mal, dass ich mit dem Sportdirektor (Max Eberl, Anm. d. Red.) gesprochen habe, war vor einem Monat. Seitdem habe ich keine Nachricht mehr vom Verein erhalten, auch nicht, als ich meinen Rücktritt erklärte.“ Diesen gab er am Dienstag bekannt.

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„Auf dem Rasen war ich Profi“

Nur einen Tag später richtete er schwere Vorwürfe gegen die Borussia. Der ‚Marca‘ sagte Domínguez: „Ich bekam starke Rückenschmerzen, die jeden Tag schlimmer wurden. Der Verein sagte, ich solle mir keine Sorgen machen und mich spritzen lassen. Der Verein forderte, dass ich spiele. Auf dem Rasen war ich Profi, außerhalb ein Invalide. Mir ging es schlecht, das führte zu Depressionen.“

Sein letztes Profispiel bestritt der zweimalige Nationalspieler am 7. November 2015. Anschließend unterzog sich Domínguez zwei Operationen. Erst im November dieses Jahres ließ er sich von Dr. Hans-Wilhelm Müller-Wohlfahrt behandeln, der nach Domínguez‘ Schilderung „die Hände vor das Gesicht geschlagen“ habe.

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Gladbachs Sportdirektor Max Eberl äußerte sich im Anschluss zu den Anschuldigungen: „Álvaro erhebt leider schwere Vorwürfe, die wir weder verstehen noch nachvollziehen können. Wir haben natürlich vollstes Verständnis für seine Emotionen nach dieser für ihn so schwerwiegenden Entscheidung, aber ich kann so viel sagen, dass unser Ärzteteam medizinisch alles Menschenmögliche getan hat, um ihm zu helfen.“ Zu den neuerlichen Vorwürfen hat Eberl noch keine Stellung bezogen.

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