Abstiegskampf adé: Guendouzi reift in Marseille zum Topspieler

von Niklas Scheifers
2 min.
Mattéo Guendouzi klatscht mit Cengiz Ünder ab @Maxppp

In der vergangenen Saison spielte er noch mit Hertha BSC gegen den Abstieg, heute zählt Mattéo Guendouzi zu den Leistungsträgern beim französischen Tabellenzweiten Olympique Marseille. Der Schritt zurück in die Heimat hat sich voll ausgezahlt.

Man muss sich nur mal vorstellen, Mattéo Guendouzi wäre im vergangenen Jahr mit Hertha BSC aus der Bundesliga abgestiegen. Viel fehlte nicht – mit nur vier Punkten mehr als der Tabellen-17. Werder Bremen beendete die Alte Dame eine von mehreren enttäuschenden Spielzeiten nacheinander.

Unter der Anzeige geht's weiter

Es wäre ein neuerlicher Tiefpunkt in Guendouzis Karriere gewesen, nachdem der zu Extravaganz neigende Franzose durch Fehlverhalten beim FC Arsenal aussortiert und auf Leihbasis nach Berlin abgeschoben worden war. In London vom Hof gejagt und in Berlin fast abgestiegen – das ist kein Bewerbungsschreiben für einen absoluten Topklub.

Lese-Tipp PSG findet Mbappé-Nachfolger

Zukunft bereits geklärt

Die Gunst der Stunde nutzte im vergangenen Sommer Olympique Marseille, das Guendouzi mit einer weiteren Leihe die Chance zum Neustart in französischsprachigen Gefilden bot. Allmählich nähert sich die Spielzeit dem Endspurt und damit auch das Gastspiel des Lockenkopfs. Doch dabei soll es nicht bleiben. OM wird Guendouzi französischen Medien zufolge im Sommer für überschaubare elf Millionen Euro fest unter Vertrag nehmen.

Unter der Anzeige geht's weiter

Alles andere wäre auch fahrlässig, denn einen besseren Guendouzi hat es in der noch nicht allzu langen Profikarriere des 22-Jährigen wahrscheinlich noch nicht gegeben. Der Rechtsfuß spielt in der heimischen Ligue 1 endlich so dominant, wie man das von ihm erwarten kann. „Er gehört zu den aktivsten Spielern auf dem Feld“, lobt Marseille-Korrespondent Constant Wicherek von unserer Partnerseite Foot Mercato.

Stolze 17 Torbeteiligungen

Zugegeben: Dazu zählte Guendouzi schon bei der Hertha – alles andere wäre beim uninspirierten, reaktiven Spiel der Berliner aber auch bedenklich gewesen. Das Engagement war Guendouzi in der Bundeshauptstadt nie abzusprechen, allein agierte er dort zu wild, zu kopflos. Bei Olympique ist sein Spiel nach hinten wie vorne effizienter, was nicht zuletzt die beeindruckenden 13 Vorlagen belegen.

Unter der Anzeige geht's weiter

Im Vergleich dazu kommen die vier Pflichtspieltore, wenngleich kein schlechter Wert für einen zentralen Mittelfeldspieler, bescheiden daher. Guendouzi darf noch torgefährlicher werden, findet Wicherek: „Er muss sich noch im Abschluss verbessern“, urteilt der Foot Mercato-Redakteur, „er hat viele Chancen, dafür trifft er aber noch zu selten.“

Von Deschamps geschätzt

Der eine oder andere Treffer mehr hätte es also sein dürfen. In jeder anderen Hinsicht ist Guendouzi an der Côte d’Azur aber zu einem Topspieler gereift. „Er mag viele Gelbe Karten (6) sammeln, aber das unterstreicht nur sein energisches Spiel. Er macht es wirklich sehr gut“, bilanziert Wicherek.

Unter der Anzeige geht's weiter

Dieser Meinung ist offenbar nicht nur unser Foot Mercato-Kollege, sondern auch Frankreichs Nationaltrainer Didier Deschamps. Der holte Guendouzi im Herbst in den Kreis der Équipe Tricolore. Folgerichtig hat sich daran über den Jahreswechsel nichts geändert. In Berlin war Guendouzi noch so weit weg von der Nationalmannschaft, wie die Hertha vom Europapokal.

Unter der Anzeige geht's weiter

Nachrichten

Unter der Anzeige geht's weiter