Licht & Schatten bei Spektakel-Sieg gegen Atlético | Einmal Note 1 für den BVB

von Dominik Schneider
4 min.
Marcel Sabitzer kennt kein Halten mehr nach seinem Tor @Maxppp

In einem historischen Spiel ist Borussia Dortmund ins Champions League-Halbfinale eingezogen. Ein spektakuläres 4:2 gegen Atlético Madrid reichte aus, um die nächste Runde zu erreichen.

Ohne den zuletzt stark aufspielenden Donyell Malen musste Borussia Dortmund die große Aufgabe angehen, eine 1:2-Niederlage aus dem Hinspiel gegen Atlético Madrid umzubiegen. Im ausverkauften Signal-Iduna-Park ging es gleich von Beginn an zur Sache. Marcel Sabitzer (3.) und Alvaro Morata (5.) hätten jeweils früh treffen müssen.

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Der erste Treffer fiel dann aber erst in der 34. Spielminute durch Julian Brandt, kurz danach erhöhte Ian Maatsen (39.) auf 2:0. Mit diesem hochverdienten Ergebnis ging es in die Halbzeit. Die Taktik von Edin Terzic ist absolut aufgegangen und Atlético wirkte ratlos. Mit einer höheren Effektivität hätte Dortmund sogar noch ein Tor mehr auf dem Konto haben können.

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Viele Tore, großes Spektakel

Die Dortmunder waren noch nicht wieder richtig auf dem Feld, da klingelte es schon im Netz. Nach einer Ecke bugsierte Mats Hummels (49.) den Ball hinter seinen eigenen Torhüter. Kurz darauf glich Correa zum 2:2 (64.) in einer Phase, in der Dortmund wankte, aus. Doch der Bundesligaklub ließ sich nicht unterkriegen und setzte seinerseits nochmal alles auf eine Karte.

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Dank eines Doppelschlags von Niclas Füllkrug (72.) und Sabitzer (74.) stellte der BVB den alten Zwei-Tore-Vorsprung wieder her. Und der ganze Signal-Iduna-Park stand Kopf. Dem hatten die Rojiblancos im Anschluss nichts mehr entgegenzusetzen. Am Ende stand der Einzug ins Halbfinale für Dortmund.

Torfolge

1:0 Brandt (34.): Atlético bekommt einen Ball nicht hinten rausgespielt. Die Kugel landet bei Hummels. Der spielt mit dem Außenrist einen Sahnepass auf Brandt, der aus spitzem Winkel aus sieben Metern ins kurze Eck einnetzt. Da sah Oblak nicht gut aus.

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2:0 Maatsen (39.): Einwurf am Sechzehner von Atlético für den BVB. Der Ball kommt zu Sabitzer, der Österreicher legt per Hacke auf den einlaufenden Maatsen ab. Und der zieht trocken aus einer ähnlichen Position wie Brandt beim 1:0 ab. Erneut keine hat Oblak das Nachsehen.

2:1 Hummels (ET, 49.): Eine Ecke von Atleti landet beim komplett ungedeckten Hermoso im Strafraum. Der köpft mit Wucht in Richtung Tor der Borussia. Hummels fälscht unhaltbar ins Tor ab. Keine Möglichkeit für Kobel noch ranzukommen.

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2:2 Correa (64.): Dortmund gerät defensiv ins Schwimmen und wird stark gepresst. Correa macht Schlotterbeck frisch, der Ball kommt zu Llorente. Dessen Schuss kann Kobel noch abwehren, dann ist es aber erneut Correa, der die Kugel aus kurzer Distanz reinscheppert.

3:2 Füllkrug (72.): Sabitzer kommt außen zum Flanken. Seine Hereingabe landet perfekt auf der Rübe von Füllkrug. Der war ideal eingelaufen und lenkt die Kugel mit der Stirn ins gegnerische Tor.

4:2 Sabitzer (74.): Erneut schafft es Atlético nicht einen Angriff der Dortmunder abzuwehren. Sabitzer bekommt den Ball am Strafraumrand, er legt ihn sich selbst vor und setzt das Leder mit dem linken Fuß trocken rechts unten neben den Pfosten.

Einzelkritik

Tor

Gregor Kobel: Sicherer Rückhalt für die Mannschaft. War zur Stelle, wenn er gefordert wurde. Konnte beim Eigentor von Hummels aus kürzester Distanz nichts mehr retten. Beim zweiten Gegentor sträflich von seinen Vorderleuten im Stich gelassen.

Abwehr

Julian Ryerson: Kam im Gegensatz zu Maatsen auf der anderen Seite in der Offensive nicht so zur Geltung. In direkten Duellen meistens der Sieger, war aber bei beiden Gegentoren auch nicht in der Lage, verhindernd einzugreifen.

Mats Hummels: Solider Aufbau aus der Defensive, wirkte wach und fokussiert. Sein Assist per Außenrist zum 1:0 war zum Zunge schnalzen. Startete ganz unglücklich mit einem Eigentor (49.) in Halbzeit zwei.

Nico Schlotterbeck: Neben Aufbauspieler Hummels vorwiegend als Abräumer installiert. Erledigte seinen Job herausragend. Nahm Morata die Freude am Spiel. Ermöglichte durch schwaches Stellungsspiel in der 58. Minute eine Riesenchance für Correa, die aber ungenutzt blieb. War vor allem beim 2:2-Ausgleich nicht auf der Höhe.

Ian Maatsen: Wirkte in der Anfangsphase noch nervös und streute einige unnötige Ballverluste ein. Besorgte vor dem Halbzeitpfiff das wichtige 2:0. War wie seine Nebenmänner bei den Gegentoren auch nicht dort, wo er hätte sein sollen.

Mittelfeld

Emre Can: Defensiv ohne Patzer, nach vorne ab und an mit kreativen Pässen. Sorgte lange mit Sabitzer für die nötige Stabilität im zentralen Mittelfeld. Verlor im zweiten Durchgang aber etwas den Zugriff.

Marcel Sabitzer: Vergab nach drei Minuten eine 100-prozentige Chance freistehend aus fünf Metern Entfernung kläglich. Bügelte seinen Fehler durch den Assist zum 2:0 und einer enorm hohen Laufleistung aber wieder aus. Brachte den BVB mit seiner Flanke zum Füllkrug-Tor wieder auf Kurs.

Julian Brandt: War stets am Kombinationsspiel der Dortmunder beteiligt. Sorgte für die Führung (34.) mit einem schwierig zu erzielenden Treffer. Dreh- und Angelpunkt im Offensivspiel der Heimmannschaft.

Angriff

Jadon Sancho: Über seine Seite liefen die gefährlichsten Attacken der Schwarz-Gelben. Kam mit seinen Dribblings nur ganz selten durch die dicht gestaffelte Defensivabteilung der Spanier. Arbeitete sich an den Verteidigern der Rojiblancos ab, ohne effektiv zu werden.

Karim Adeyemi: Bereitete Sabitzers Megachance zu Beginn vor. In Halbzeit eins der gefährlichste Offensivspieler des BVB. Hatte mit fortschreitender Spielzeit immer weniger Power und war in den entscheidenden Offensivsituationen nicht mehr konzentriert. Wurde dann durch Bynoe-Gittens ersetzt.

Niclas Füllkrug: Rieb sich gegen die robusten Verteidiger von Atlético ordentlich auf. Kam vor allem bei Standards zur Geltung. Im Spiel fehlte ihm mitunter die Bindung. Schleppte eine Hüftverletzung aus den ersten Minuten durch die gesamte Partie. Sein 3:2 holte den wankenden BVB wieder zurück ins Spiel.

Einwechslungen

Ab 66. Jamie Bynoe-Gittens für Karim Adeyemi

Ab 86. Salih Özcan für Jadon Sancho

Ab 90. Marco Reus für Julian Brandt

Die Noten für den BVB

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